Nein, ich spreche nicht von Sherlock 3.3 (Moffat! *Faust gen Himmel schüttel* War die Doctor Who-Weihnachtepisode nicht schon schlimm genug?! Nicht auch noch Sherlock!) und auch nicht vom matt-schwarzen Nagellack von Astor Fashion Studio (Katastrophe!), sondern vom Panache-Twitterfeed.
Der besteht nämlich nun schon seit Wochen fast ausschließlich aus “Sport-Tweets” : Workout-Routine, Fitness-Tips, die perfekte Playlist zum Joggen, Essensplanung für die Woche… alles unter dem Hashtag #supporteverymove. Das geht jetzt schon seit dem 1. Januar so und ich lese mittlerweile #supportnevermore.
Gibt's hier als schniekes Wallpaper |
Ich kann’s nicht mehr sehen, echt. Am Anfang dachte ich, daß es aus Marketingperspektive völlig nachvollziehbar ist, auf den alljährlichen Gute-Vorsätze-Zug aufzuspringen. Aber doch nicht drei Wochen lang! Und kein Ende in Sicht! Niemand erinnert sich so lange an seine guten Vorsätze! Es ist Januar, wir wollen langsam Bikinis sehen (und kaufen)!
Na klar, der Panache Sport Bra ist toll. Freut mich für Panache, daß er sich so gut verkauft. Freut mich auch für die Besitzerinnen, die in der Regel superglücklich mit ihm sind. (Ich bin leider “out-sized”, es gibt ihn nur bis H-Cup, sonst hätte ich ihn sicher auch schon längst.) Gar keine Frage, Panache, mit dem Modell ist euch ein großer Wurf gelungen. Alle Daumen hoch für diesen BH. (Hier auch MiaRose's Review)
Trotzdem will ich nicht permanent mit diesem Fitnessquatsch bombardiert werden. Wenn es unbedingt sein muß, dann macht doch einfach einen neuen Twitterchannel nur für die Sportlinie auf, @LovePanacheSportsBra oder so. Vielleicht auch @actual_sportsbra (wie man das halt so macht, auf Twitter) – dann können euch die Sportbegeisterten und Fitnessfreaks folgen und ich kann hoffen, auch mal über das Sortiment informiert zu werden, nicht über anderer Leute Workoutplaylists oder Yogaübungen. Wie gesagt, die Bademode interessiert mich brennend. Oder auch ob das Größenspektrum des Sport-BHs mal erweitert wird – größere Cups und Unterbrustbänder vielleicht. Neue Modelle? Retweets von Reviews? Angebote von Partnern. Immer her damit!
Ich finde auch nicht, daß eine BH-Marke völlig wertneutral auftreten sollte – aber eigentlich dachte ich, daß eine gewisse Body Positivity gerade für die Big Cup Hersteller zum guten Ton gehört, Flaunt Your Curves und so. Passende Sport- und Bademode heißt dabei auch größtmögliche Bewegungsfreiheit. Aber so eine starke Fixierung auf das Thema Sport & Fitness hört sich für mich einfach nach Body Shaming an. Erst vorhin kam, ebenfalls über meinen Twitterfeed, der Link zu einem Beitrag in der New York Times der Internetsuchanfragen aufschlüsselt: offensichtlich halten Eltern ihre Söhne eher für hochbegabt und ihre Töchter eher für übergewichtig (via @larafritzsche). In so einer Welt will ich nicht auch noch von meiner LieblingsBH-Marke ständig aufgefordert werden, einen Neujahrsvorsatz durchzuziehen, denn ich so nie ergriffen habe.
Vielleicht sitzt da eine Frau am anderen Ende der Twitterleitung, die das für sich so entschieden hat: ich wünsche viel Erfolg! Ehrlich! Aber ich will es einfach nicht mehr lesen! (Ja, ich weiß, “unfollow” ist das Zauberwort)
Was meint ihr? Yey or nay?
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