D&D-Tip: Persönliche BH-Beratung in Hannover

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Montag, 12. Mai 2014

OnlyHer: BH-Passformberatung in Berlin-Spandau

Es mußte erst Besuch aus Hannover anreisen, damit ich es endlich einmal schaffe zu OnlyHer raus nach Spandau zu fahren. (Ja, wir “Schwaben”* und unsere Dorfmentalität. Weiter als 20 Minuten mit dem Fahrrad bewegen wir uns nicht raus aus’m Kiez.)

Die Gelegenheit war aber nun wirklich zu gut um sie zu verpassen: Gleichzeitig Anne [von der BH-Lounge in Hannover] und Manuela  [OnlyHer] zu treffen, um mal wieder ein bißchen fachzusimpeln, hat mich dann doch genug motiviert mich auf die Reise zu begeben.


3 only her
Sorry, mein Phone macht
bei Kunstlicht leider keine
annehmbaren Bilder...
OnlyHer ist das, was man in Deutschland ein Passformstudio nennt: ein Ort, an dem man nicht nur einfach BHs kaufen kann, sondern einer, an dem besonderen Wert auf gute Beratung gelegt wird. Wer also keine Idee hat, was die richtige Größe sein könnte, oder Schwierigkeiten einen passenden BH  zu finden, der ist genau richtig.

Für Manuela ist die BH-Anpassung (engl. Bra Fitting) weniger Arbeit als Leidenschaft: Sie betreibt OnlyHer neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit und die Begeisterung fürs Thema ist ihr anzumerken. Wenn man sie fragt, warum sie gerade als BraFitterin arbeitet, fängt sie an zu strahlen. Sie erzählt vom veränderten Körpergefühl, vom Selbstbewußtseinsboost durch passende BHs und von der Dankbarkeit von Frauen, die sie schon beraten hat: Wie alles anfing mit Freundinnen und Kolleginnen und wie glücklich diese heute noch sind, endlich passende, gut sitzende, bequeme und hübsche BHs zu tragen.

Meine Lieblingsanekdote war die von der Kollegin, die ein T-Shirt nicht mehr anzog, da die große Blume vorne, dank unpassendem BH, immer unter ihren Brüsten verschwand und das sah ihr zu traurig aus. Als sie dann ihre richtige Größe hatte (von 80D auf 70G), kam sie nächsten Tag mit dem T-Shirt zur Arbeit, strahlte und sagte “schau Manu, die Blume blüht wieder”.

1 only her pp

Drei Jahre beschäftigt sie sich nun schon mit dem Thema BH-Anpassung, erst privat, dann übers Internet im Busenfreundinnen-Forum und parallel ihrem Onlineshop und in den letzten zweieinhalb Monaten endlich auch offline. Seit dem 1. März teilt sich Manuela einen hübschen kleinen Laden in der Seeburger Str. 85 mit Michaela, der Inhaberin von Nails & More. [Die Adresse ist in Laufnähe vom S- und U-Bahnhof Rathaus Spandau und quasi direkt um die Ecke eines Florida-Eis-Salons (mmmm).]

Wer eine Beratung sucht kann zu den Öffnungszeiten (Dienstag und Donnerstag 15-19h, Samstag 10-16h) einfach mal vorbeischauen, einen Termin braucht man nicht. 

Das Angebot ist für ein deutsches Dessousgeschäft untypisch; statt deutschen Traditionsmarken und französisch/belgischer Luxuswäsche erwartet die Kundin eine Mischung aus britischen und polnischen Modellen in fröhlichen oder chicen Designs zu unschlagbaren Preisen. Zwischen 32.90 und 46.90 kostet ein BH bei Manuela, im Sale gibt es schon Stücke um 28.90. Die Beratung ist bereits inklusive. 

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Das vorrätige Größenspektrum liegt vor allem im eher kleinen Unterbrustbandbereich zwischen 60 und 80, Körbchenmäßig fängt es bei A an und geht hoch bis zum (europäischen) K (ca. eine britische H, HH). Den Löwenanteil des Angebots gibt es zwischen 60C und 80G, am häufigsten verkauft Manuela Größen um die 70F und 75G. 

Die angebotenen Marken sind u.a. Ava, Charnos, Comexim, Krisline, OnlyHer, Panache Sport und Parfait by Affinitas. 

Natürlich habe ich Manuela auch direkt nach ihren Lieblingsmodellen gefragt und die derzeitigen Favouriten sind:

★ Das Modell 734 Czarny von Ava, ein Semi-Soft-Cup, unten gepaddet, oben Spitze, das auch bei weichen Brüsten gut funktioniert. Kostenpunkt wären 33.90€ (BH auf der Herstellerseite) Hier mein nicht so super-gelungenes Foto:

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★ Nummer zwei auf der Lieblingsliste ist das Modell Lola von Parfait by Affinitas, um 35.90 (BH auf der Herstellerseite)

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★ Der dritte im Bunde ist der Sport BH von Panache in der Fashionfarbe rot-grau, erhältlich zum absoluten Knallerpreis von 39.90.

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Von mir gibt’s auch noch einen Favouriten, den Carmen vom Comexim [Herstellerseite], Preis weiß ich leider nicht, aber: *sabber*!

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Sonstiges zum Angebot: Bademode/Bikinis gibt’s leider (noch!) nicht, dafür aber einzelne Stücke von BiuBiu (‘busenfreundliche’ Marke).

Die nächste Gelegenheit Manuela mal außerhalb ihres Ladens zu treffen ist der Gesundheitstag im Active Studio 88 (Seegefelder Str. 88, Spandau) ist am Donnerstag den 15.05. von 9-19 Uhr. Es werden u.a. noch zwei Krankenkassen (zwecks Rehasport), eine Physiotherapeutin, eine Dame mit Magnetband Therapie da sein. Alles weitere kann man auch bei Facebook unter Active Studio 88 nachlesen.

Wer einen Laden mit ehrlicher und sachlicher Beratung (ohne körperbewertende Aussagen wie sie leider sonst häufig üblich sind) sucht, der ist bei Manuela genau richtig.

Wart ihr schon mal da?
Plant ihr einen Besuch?




Adresse & Kontakt:
OnlyHer – professionelle BH-Beratung
Inhaberin: Manuela Gey
Seeburger Str. 85
13581 Berlin
0152 - 29 87 39 11
www.onlyher.de
https://de-de.facebook.com/OnlyHer.eu

Öffnungszeiten:
Dienstag und Donnerstag 15-19h, Samstag 10-16h

* Ich komme nicht aus Schwaben, aber mein eingeborener Freund behauptet, Berliner unterscheiden nur in Fischköpp (Leute aus dem Norden), Sachsen (alles was früher DDR war), Münchner (Menschen aus München) und Schwaben (restliches Westdeutschland).

Sonntag, 11. Mai 2014

# accept every body – Was ich mir dazu so gedacht habe...

Als mir Anne vor einer Weile von ihrer Idee erzählte, eine Kampagne für gegen Körpernormativität zu machen, hielt ich sofort alle Daumen hoch – mehr Bewußtsein für Diversität, zur Abwechslung auch mal im deutschsprachigen Internet kann sicher nicht schaden. Und so haben wir dann eine Weile über Google-Docs an einem Grundlagentext gebastelt, Anne hat mir ihren eigenen, sehr persönlichen Zugang zum Thema vorgestellt (coming up!) und dann war da noch die Frage nach einem Namen…

Any Body, Every Body, gab es natürlich alles schon. Mit dem Accept davor haben wir dann einen Kompromiß erzielt, mit dem wir leben konnten. Accept Every Body. Mit einer Leerstelle zwischen, denn es geht nicht um everybody wie jede*r (und um das Tolerieren von Einstellungen, Meinungen, Weltanschauungen oder sonstwas), sondern eben um jeden, indivduellen, einzigartigen, besonderen Körper, den man doch gefälligst akzeptieren soll, weil Körper halt unterschiedlich sind. Wir hätten vielleicht auch sagen können “embrace” every body, aber das wär irgendwie so religiös aufgeladen gewesen.

Wie dem auch sei, jetzt gibt es also diese Kampagne und nach zwei Wochen wird es Zeit, als Co-Initiatorin auch mal was dazu zu sagen. 



Zur Idee…

Anne und ich sind ja beide schon seit mehreren Jahren bei den Busenfreundinnen (Messageboard für BH-Anpassung/Bra Fitting) aktiv; dort im Forum hat sich im Lauf der Zeit eine relativ strikte Policy entwickelt, was die Bewertung von Körpern angeht. Am Anfang hatten wir hauptsächlich negative Kommentare verboten, die sich auf körperliche Attribute bezogen statt auf den Sitz des BHs. Das war vor allem für die sog. “Galerie” relevant, das ist ein geschützter Bereich, in dem man Bilder vom Oberkörper im BH einstellen kann, um Tips zur Passform zu bekommen. Nach einer Weile stellte sich aber heraus, daß auch Komplimente ein Problem waren – eskaliert ist es an einem Fall, an dem eine Frau wiederholt für ihre tolle Figur komplimentiert wurde, während das, was sie an anderen Stellen im Forum geschrieben hatte, darauf hindeutete, daß sie möglicherweise an einer Esstörung litt. Ich sage das deswegen dazu, weil durch die Möglichkeit einer Esstörung das erstrebenswerte Ideal des schlanken Körpers überhaupt erst als problematisch sichtbar wurde. Vorher wurden solche Kommentare einfach übergangen, weil sie ja anerkennend und ermunternd gemeint waren. Über diesen gedanklichen Umweg wurde offensichtlich, daß gesellschaftliche Ideale auch positiv formuliert ein negatives Klima verursachen könen und Komplimente genau wie abwertende Kommentare eine Folie aufmachen auf der sich die Frauen miteinander vergleichen. Die Probleme sind schlußendlich recht ähnlich; die Schwierigkeit mit Komplimenten ist nur weniger offensichtlich.

Über andere nicht schlecht zu sprechen ist auf 'ne Art einfach ein Gebot von Anstand und Höflichkeit, das durchzusetzen ist nun nicht sooo schwierig. Zu problematisieren, daß Komplimente häufig nach hinten losgehen, war schon weniger einfach, aber was sich als hauptsächliches Problem herausstellte, war Frauen davon abzuhalten, permanent über die eigenen “Mängel” zu jammern und zu klagen. 

Ich muß sicherlich nicht aufzählen, welche besserungswürdigen Aspekte es am Körper so gibt, die Liste ist bekanntlich endlos und das Schönheitsideal per definitionem unerfüllbar. Ich glaube aber, man fühlt sich umso imperfekter, je mehr man sich mit anderen vergleicht; schon deswegen weil unser Bild von Körpern sehr stark über die Medien präformiert wird und da ja quasi nur perfektionierte Menschen gezeigt werden. Dagegen sind selbst die schönsten Menschen nicht perfekt genug. Die Beobachtung aus dem Busenfreundinnen-Forum war nun: wenn man versucht die Vergleiche einzudämmen und sich selber einfach mal freundlicher und mit der Prämisse, daß man schon gut ist wie man so ist, zu begegnen, führt das direkt zu einem besseren Gefühl, mehr Zufriedenheit, etc. pp. Man kann sich den überkritischen Blick in den Spiegel also auch wieder abgewöhnen.


Subjektivität vs. Objektivität

Das erste Anliegen von Accept Every Body ist, an der subjektiven Ebene zu schrauben, also Frauen (oder allgemeiner: Menschen) die Möglichkeit aufzuzeigen aus dem ewigen Zyklus von Sich-mit-anderen-Vergleichen, Selbstkritik und Selbsthass auszusteigen und zu versuchen sich so anzunehmen wie sie sind. Einen freundlicheren Blick auf das zu entwickeln was sie sehen – auch und gerade wenn es sich dabei um den eigenen Körper handelt.

Nun wäre es aber naiv zu glauben, daß das Problem rein auf der subjektiven Ebene der Selbstwahrnehmung zu lösen wäre, denn viel Kritik kommt ja tatsächlich von außen, sei es implizit über die Medien, die Ideale propagieren oder auch explizit über geäußerte Meinungen, Diskriminierungen, Ungleichheiten mit denen man konfrontiert wird, sobald man nicht der "Norm" entspricht. Das heißt, wir haben es immer mit zwei Ebenen zu tun: der subjektiven, also der Frage “Wie (im)perfekt fühle ich mich?” und mit der objektiven “Wie mangelhaft/vollkommen sieht die Gesellschaft meinen Körper?” Das überschneidet sich natürlich an Punkten, aber nicht überall.

Der zweite wichtige Punkt an Accept Every Body ist daher für mich, die Problemstellung über die subjektive Selbstwahrnehmung und den diesbezüglichen Vergleich mit anderen zu erweitern; also nicht nur zu sagen, ich mag mich selber wie ich bin und ich finde auch daß andere nicht unter ähnlichen Gesichtspunkten abgewertet werden dürfen sondern an der Stelle noch weiterzugehen, und sich auf andere Perspektiven einzulassen. Also auch die Frage zu stellen, inwiefern andere Menschen von normierenden Prozessen betroffen sind - die vielleicht noch deutlich repressiver sind, als diejenigen, denen ich selber unterworfen bin.

So wie ich es bisher formuliert habe, wäre es naheliegend das Konzept der Körperakzeptanz auf einen gewissen persönlichen Erfahrungsbereich zu limitieren, also beispielsweise im Sinne einer Einforderung von Anerkennung für die jeweils individuellen Abweichungen vom - zum Beispiel - Schönheitsideal anzuwenden. Das wäre soetwas wie ein symbolischer Mittelfinger an die einschlägigen Frauenzeitschriften-Themen. Und ich finde auch, daß der ganzen Sache mit Fatshaming, Diätblödsinn, Fitspo und Körperoptimierung im allgemeinen mal ein Riegel vorgeschoben werden müßte: wir leben 2014, da kann man sich doch nicht die ganze Zeit mit so überholten Denkstrukturen rumschlagen müssen, oder?

ABER, apropos überholte Denkstrukturen, jenseits dessen, woran die Durchschnittsperson denkt, gibt es im Bereich Körperbewertung auch noch andere Problematiken, solche die nicht nur was mit dick und dünn, schön oder häßlich zu tun haben. Was uns zuerst einfällt hat einfach was mit unserem Erfahrungshintergrund zu tun. Ich z.B. bin eine (relativ) junge Frau, weiß, ich identifiziere mich mit meinem mir biologisch zugeordneten Geschlecht, bewege mich am oberen Ende des herkömmlichen Konfektionsgrößenangebots bei etwas überdurchschnittlicher Körpergröße, bin nicht chronisch krank oder behindert. Ich wage zu behaupten, daß meine Probleme mit Körperbewertungen recht durchschnittlich sind: sexistische Sprüche, generelle Diskriminierung aufgrund meines Geschlechts, der ganzen Schönheit-/Schlankheitsquatsch… Das ist natürlich ätzend. Gleichzeitig erfahre ich aber auch bei weitem nicht die ganze Bandbreite von Repressionen, denen Menschen aufgrund ihrer körperlichen Voraussetzungen ausgesetzt sein können.

Zum Thema Körper gehören auch rassistische und biologistische Zuschreibungen, von denen ich als weiße Cis-Frau erst mal nichts mitbekomme. Meine Hautfarbe ist 'normal', also unsichbar und wird nicht thematisiert, mein Geschlecht ist zwar nicht männlich (was wiederum die unsichbare Norm wäre), aber immerhin 'eindeutig'. Ich kann hören, sehen, sprechen, laufen usw., bin da also auf keiner Ebene eingeschränkt. Die Auseinandersetzung mit Altern und damit verbundenen körperlichen Unzulänglichkeiten und Krankheiten usw. steht mir noch bevor. Derzeit bin ich soweit 'intakt', daß ich mir darüber keine Gedanken machen muß. Diese objektiven Ebenen von Körpernormativität entziehen sich also meiner subjektiven Erfahrung. Ich sehe die Zumutungen gesellschaftlicher Normen und Ideale häufig nur dort, wo ich ihnen selber nicht entspreche. D.h. ich bin an vielen Stellen privilegiert und wie es in der Natur von Privilegien liegt, sehe ich das nicht als Vorteil gegenüber anderen sondern einfach als Normalität.


Für die Verschiedenheit von Körpern!

Für mich heißt an Accept Every Body teilzunehmen, mich auf die Anstrengung einzulassen, auch andere Perspektiven auf das Thema Körper zu reflektieren. Mal über den eigenen Tellerrand zu gucken. Nicht nur einzufordern, daß ich okay sein muß, wie ich eben so bin, sondern auch andere, die in nicht so mainstreamigen Positionen stecken. 

Damit geht dann doch noch mal eine Bewertungs- oder vielleicht besser Beurteilungsebene einher, die man, wenn man es ernst meint, nicht einfach unter den Tisch fallen lassen kann – daß wir alle mit Körpernormen und –idealen konfrontiert werden heißt ja nicht, alle objektiv gleichermaßen davon betroffen ist. Vielfach ist z.B. das Problem nicht alleine in einer subjektiven Umbewertung aufzulösen – eine gesellschaftliche Diskriminierung oder auch ein objektives Problem besteht auch jenseits der subjektiven Ebene (z.B. daß man sich als Rollifahrerin nur sehr eingeschränkt bewegen kann, weil  fast keine Enthinderungsmaßnahmen getroffen werden, sondern alles nur auf Leute ausgelegt ist, die laufen können). 

Accept Every Body bedeutet auch, sensibel auf andere zu reagieren, Probleme wahrzunehmen die nicht die eigenen sind, sich um einen respektvollen Umgang mit anderen zu bemühen. “Frei von Körperbewertung”, das ist ein Ideal, das wir anstreben, nicht etwas, von dem wir glauben, daß es sich so mir nichts dir nichts umsetzen läßt, denn nobody’s perfect (in diesem Fall ohne ‘Lücke’), das Projekt ist ein ‘work in progress’.

In diesem Sinne hoffen wir natürlich, daß sich unter dem Label / Hashtag #AcceptEveryBody noch andere zu Wort melden. Diversity kommt nur über verschiedene Perspektiven zustande. Also: Schreibt selber was auf euren Blogs und schickt / twittert uns die Links dazu (@accept_eb) oder, falls ihr keinen Blog habt, schickt uns eure Texte an everybody@bhlounge.de.

Wir haben auch eine Facebookseite: https://www.facebook.com/accepteverybody
und, last but not least, der Kampagnentext: http://blog.bhlounge.de/accepteverybody/


Alsö, verehrte Leser*innen,
her mit euren Beiträgen und Meinungen!
Wir sind gespannt. :)


Dienstag, 6. Mai 2014

BeeDees-Kampagne

Es braucht offensichtlich mal wieder einen ordentlichen Aufreger um mich aus der Versenkung zu holen. Ich habe eben über @fresheima die neueste Kampagne von BeeDees gefunden. 

Neben dem altbekannten "Echte Männer stehen auf Kurven - nur Hunde spielen mit Knochen" und dem beinahe harmlosen "Frauen sind wie Straßen, je kurviger desto gefährlicher" gibt es noch den absoluten Oberhammer: "Eine Frau ohne Kurven ist wie eine Jeans ohne Taschen. Du weißt einfach nicht wohin mit deinen Händen."

Äh ja. Ohne Worte.

Nun ist die ganze Sache mit dem Abwerten des jeweils 'anderen' Körpers ja schon schlimm genug; aber gleich noch so dermaßen übergriffige, objektivierende Slogans rauszuhauen: Frauen sind kein Spielzeug, keine Straße und auch keine verdammte Jeans, ihr *peeeep* Werbeheinis! 

Daß ausgerechnet eine Unterwäschemarke, die sich als Zielgruppe junge Mädchen ausgesucht hat, so einen 'rape culture'-Beitrag abliefert, setzt dem ganzen noch die Krone auf!

Beschwerden kann man sicherlich über Facebook einreichen oder mit Bitte um Weiterleitung an die laut untem verlinkten Artikel für die Kampagne verantwortliche Senior Brand Managerin Esther Kadachi-von Löwe an infoline@triumph.com schicken. Sonst, ganz klassisch, an den Deutschen Werberat.



Quelle ist dieser Artikel bei W&V:Triumph-Marke BeeDees wirbt mit weiblichen Kurven
Ausgedacht hat sich die Kampange übrigens die Berliner Werbeagentur Glow 

Montag, 5. Mai 2014

Accept Every Body

Und noch eine kurze Meldung: george und Anne-Luise von der BH Lounge in Hannover haben vor wenigen Tagen die Accept Every Body Kampagne gestartet, schaut unbedingt mal rein :) Ihr könnt der Kampagne auch auf Facebook folgen sowie eigene Beiträge zum Thema schreiben, wenn ihr möchtet.





 Diesen Banner findet ihr jetzt übrigens auch rechts oben in unserem drüber & drunter Blog! :)

Anja ist seit November 2013 mit dabei. Nach ihrem Psychologiestudium arbeitete sie erst als Brafitterin ehe sie sich als Psychologin selbstständig machte. Ihre Leidenschaft für (gut sitzende) Wäsche ist nach wie vor ungebrochen, darum findet ihr sie seit Juni 2014 auch auf ihrem eigenen Blog: Everyday Boudoir.

Faires für drüber & drunter

Unter dem Titel "Faires für drüber & drunter" möchte ich euch in loser Reihenfolge Hintergrundinfos geben, wo welche Marken produzieren und euch in meinen Augen besonders tolle Marken näher vorstellen.

Mir selbst wird es immer wichtiger, beim Klamottenkauf - und dazu zählt natürlich auch Unterwäsche - ein gutes Gewissen haben zu können. Diese Tendenz hatte ich auch während meines Studiums schon, sie wurde aber vom mangelnden Budget untergraben, weil fair produzierte Sachen oft mehr kosten als bei H&M um die Ecke. Ich hätte es zwar auch mit Beschränkung versuchen können (also weniger Klamotten kaufen und dadurch höhere Preise zahlen können), allerdings muss ich zugeben, dass modischer Verzicht (genau wie Selbernähen, was sonst auch eine Option hätte sein können) nicht meine Stärke ist, ich mag Abwechslung - auch in meinem Kleiderschrank.

Nachdem ich vor ein paar Wochen über Who Made Your Pants? (mehr dazu in einem der nächsten Posts) gestolpert bin und auch bei den Busenfreundinnen ein ähnlicher Thread namens "Wer hat meinen BH genäht?" eröffnet wurde, habe ich mich in letzter Zeit damit beschäftigt, wer nicht nur meine Pantys und BHs näht, sondern auch meine Strümpfe, Strumpfhosen und Unterhemden. Mir war es wichtig, Hersteller zu finden, die in der EU (kurze Transportwege) produzieren, gerne auch direkt in Deutschland, und wenn Bio-Baumwolle und andere umweltfreundliche Dinge eine Rolle spielen, habe ich auch nichts dagegen. Natürlich gibt es auch interessante Hersteller in Übersee wie z.B. Hanky Panky, die ihre Sachen in den USA produzieren lassen und ihre Materialien dort beziehen. Aber der Transport nach Deutschland lässt mich wieder zögern, ihre Produkte zu kaufen. Von meiner Neugier getrieben, konnte ich es trotzdem nicht lassen, ihren Signatur Lace Original Rise Thong (Nr. 4811) zu testen, um herauszufinden, ob es wirklich der bequemste String der Welt ist. Ob er nun DER Bequemste ist, kann ich nicht sagen, doch er trägt sich sehr angenehm. Wer die zum Teil neonbunten Produkte aus Spitze mag, könnte neben Hanky Panky auch Cosabella probieren. Wird in Miami designt und in Italien produziert.

Was Strumpfmoden angeht, ist mein bisheriges Highlight übrigens die Marke Ergora, die zum großen Teil in meiner Heimat Sachsen produziert wird. Solide Basismodelle zum erschwinglichen Preis, mir fehlt aber noch ein wenig der peppig-verspielte oder auch mal sexy Touch. Aus dem Grund habe ich mich bei polnischen Herstellern umgesehen, die direkt in Polen produzieren und sehr fantasievolle Designs im Angebot haben. Die beiden bislang probierten Strumpfhosen von Fiore und Gabriella gingen aber entweder direkt bei der ersten Anprobe kaputt oder hatten von vornherein Produktionsfehler. Nicht so überzeugend. Mal sehen, es gibt noch ein paar italienische Marken wie z.B. Levante, die nicht nur Basis- sondern auch fantasievollere Designs im Angebot haben, ich werde sie mir nach und nach ansehen.

Die Suche nach Unterwäsche und Strumpfwaren gestaltete sich also nicht sonderlich problematisch, es sind sogar einige erschwingliche Sachen dabei, was mich überrascht hat. Eine gut gefüllte Fundgrube an Unterwäsche, die direkt von den Anbietern handgemacht wird, bieten dabei auch Etsy oder DaWanda. Bei BHs in größeren Cupgrößen sieht die Sache schon etwas schwieriger aus. In Großbritannien gibt es ein paar Full Bust Hersteller, deren BHs direkt in UK gefertigt werden, dementsprechend hoch sind dann allerdings auch die Preise. Beispiele wären Louise Ferdinand, All Undone und Harlow & Fox. Doch es gibt Hoffnung auf dem polnischen Markt, denn hier gibt es einige Hersteller, die nicht nur größere Cupgrößeren (auch in Kombination mit schmaleren Unterbrustbändern) zu erschwinglichen Preisen anbieten, sondern auch direkt in Polen ihre Produktion haben. Am bekanntesten dürfte Ewa Michalak sein, mit deren Passform ich zum Glück ziemlich gut zurechtkomme. Bei anderen polnischen Herstellern hatte ich weniger gute Erfolgserlebnisse, was die Passform angeht, andere habe ich noch gar nicht probiert. Falls ihr euch selbst mal ein wenig umschauen möchtet, gäbe es in unvollständiger Aufzählung beispielsweise noch Ava, Comexim, Dalia, Dessira, KrisLine, Samanta und Vena.


Wie sieht es bei euch aus? Achtet ihr auf die Produktion eurer Kleidung? Ist es euch egal? Oder würdet ihr gern darauf achten, es ist aber finanziell nicht drin?

Anja ist seit November 2013 mit dabei. Nach ihrem Psychologiestudium arbeitete sie erst als Brafitterin ehe sie sich als Psychologin selbstständig machte. Ihre Leidenschaft für (gut sitzende) Wäsche ist nach wie vor ungebrochen, darum findet ihr sie seit Juni 2014 auch auf ihrem eigenen Blog: Everyday Boudoir.