D&D-Tip: Persönliche BH-Beratung in Hannover

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Freitag, 25. November 2011

Was anderen die Waage, ist der Busenfreundin ihr Maßband

So sagt die heutige Kalenderweisheit...

Tatsächlich kommt es mir manchmal so vor, als stelle die Vermessung zur Online-BH-Beratung quasi eine Inititalzündung zur Auseinandersetzung mit Körpermaßen und Konfektionsgrößen dar. Statt sich auf die Waage zu stellen und Fettanteil errechnen zu lassen oder einen BMI und minimalste Gewichtsschwankungen zu dokumentieren wie andere Frauen, vermißt eine Busenfreundin zyklusbedingte Differenzen qua Brustumfang (womöglich täglich), stellt Gewichtszu- oder -abnahmen an Veränderungen des Unterbrustumfangs fest und weil sie schon mal dabei ist, wird auch noch Hüftumfang gemessen, die Taille oder die Fußlänge im Verhältnis zur Fußbreite und zum Ballenumfang...

Unglaublich was man alles messen kann, wenn man erst mal auf den Trichter gekommen ist!

Akribisch wird festgehalten, wo man wie welchen Normwerten nicht entspricht und gefolgert, weshalb man noch nie in Klamotten gepaßt hat. Skurrilerweise ist das irgendwie soetwas wie die rechnerische Annäherung an die eigene köperliche Individualität. Messen gegen den Durchschnitt oder so.

Ich kann z.B. vermelden, daß mein Taillenumfang heute morgen vor dem Frühstück erstaunlicherweise deutlich unter 80cm lag (Ich hab keinen blassen Schimmer, was ich derzeit wiege), mein Bizeps vermutlich vergleichbar ist mit dem Oberschenkel eines Supermodels (33cm) und mein Wadenumfang sich langsam dem Bereich nähert, in dem mir mit etwas Glück handelsübliche Stiefel passen könnten. (Ich befürchte ja, ich hab da Muskelmasse eingebüßt...) Meine Brüste scheinen sich gestrafft zu haben, dann vorneübergebeugt habe ich deutlich weniger Strecke gemessen als sonst. Dazu habe ich (immer noch) sehr breite Füße (M+), sehr große Hände (für eine Frau. Ist mir schon mehrmals von verunsicherten Kerlen mitgeteilt worden. Ha!) und einen gefühlt recht großen Kopf. (Hüte, BaseBall-Caps oder Helme = Alptraum) Zum Schädelvermessen bin ich leider noch nicht gekommen. ;-)

Im Ernst, ich bin da ein bißchen hin und her gerissen, ob ich dieses Rumgemesse witzig oder eher albern finden soll. Also beobachte ich es amüsiert an mir und an anderen. Solange man die ganze Sache nicht zu ernst nimmt, wird es schon nicht schaden.

Nehmt ihr auch manchmal Maß oder 
besitzt ihr nicht mal ein Maßband? 


Auswahl von Mess-Threads bei den Busenfreundinnen:

UBB eng messen ... - gerade aktuell. Enthält eine großartige Diskussion über die Qualität von Maßbändern und sehr coole semi-wissenschaftliche Überlegungen von blenny u.a.

Wie messt ihr eure Taillen?

Umfrage: Welche Schuhweite hast du?
Umfrage: Welche Fußform hast du?

Anleitung zum Vermessen von BHs

Zur Beratung: Vermessung der Brust und andere Informationen


Kommentare nach dem Jump.

Sonntag, 20. November 2011

Wenn ich viel Geld hätte, dann...

... würde ich mir meine Kleidung auf den Leib schneidern lassen.

Das ist jetzt vermutlich eine typische Busenfreundinnen-Floskel, aber mal ehrlich: Sich nicht mehr rumärgern zu müssen mit Konfektionsgrößen oder einer Nähmaschine (was zugegeben auch eine Möglichkeit wäre...) - wär das nicht wirklich superkalifragilistischexpiallegetisch?! [Und bevor ihr fragt: Nein, der Beitrag ist keine Antwort auf eine Challenge, diesen Begriff irgendwie unterzubringen. Mir war nur gerade so... Es ist Herbst, es ist Sonntag, mal wieder Mary Poppins gucken wäre doch schön.]

Nun traf es sich, daß ich kürzlich ein bißchen was aus dem Leben einer Maßschneiderin/Designerin mitbekommen habe und feststellen mußte: Offensichtlich sehen die meisten Menschen, die wirklich Schotter haben, das ganz anders.
Zum einen, weil auch an ihnen die moderne Massenproduktion nicht vorbeigegangen ist. Das heißt, der Preis, den man für ein maßangefertigtes Kleidungsstück verlangen darf, orientiert sich nicht an den Löhnen wie man sie hierzulande erwarten würde, sondern muß billiger sein als eigentlich leistbar ist.
Zum anderen entscheiden sich viele, die die freie Wahl hätten, gegen die Maßschneiderei und für Designerware von der Stange. Damit werden Label und Image als Auswahlkriterien über die Passform gesetzt. Und auch über Individualität.
Eigentlich ist es ein bißchen verrückt...

Wie dem auch sei, hier ein kleiner Einblick in die Arbeit einer Münchener Designerin, die - wie ich finde - ganz großartige Sachen macht. (Ich stehe einfach total auf so 20er Jahre-Chic!)


Ich hab nicht so wirklichen Einblick in die DesignerInnen-Szene, aber mir scheint die Kombination aus Maßschneiderei und eigener Kollektion schon ziemlich sinnvoll zu sein. (Vorsicht, es folgt ein seltsamer Vergleich:) Bei einer TättowiererIn würde man sich ja auch das Portfolio angucken um zu sehen, ob man ähnliche ästhetische Vorstellungen hat... Danach könnte man dann eine Kleidung auswählen, die sowohl dem eigenen Geschmack entspricht als auch optimal paßt.

Vielleicht habt ihr auch davon gelesen, daß Christina Hendricks sich mal beschwert hat, daß zwar alle ihre Figur loben, aber sie Probleme hat, passende Designerkleider für offizielle Anlässe zu finden. Selbe Geschichte! Es steht ja zu befürchten, daß die teuren Stücke genau wie die Billigteile der Textilketten in Niedriglohnländern produziert werden... und dann passen sie noch nicht mal. Und ob es sich dann immer um so einen exorbitant großartigen Entwurf handelt, darüber läßt sich ja auch streiten. (Ich bin allerdings absolut für den berüchtigten Björk-Schwan!) Was spräche also dagegen, zu den Oscars, Emmies und Palmen keine großen Namen sondern eine Maßanfertigung nach eigenen Vorstellungen zu tragen?! Ich versteh es nicht!

Vielleicht ist das Massenkultur strikes back - Rache der Konfektionsgrößen oder so. Befremdlich ist es jedenfalls, daß alle, ob reich oder weniger betucht (jaja, blöder Wortwitz), gleichermaßen unter den Zwang des Normkörpers stellt. Da soll noch mal einer sagen, Kapitalismus führe nicht zu größerer Egalität. Ha!
Ursprünglich war es mal so, daß sich viele Menschen hierzulande nur ein paar Schuhe und zwei Sets Kleidung (für werk- und feiertags) leisten konnte - und die wenigsten sich beim Schneider in die aktuelle Mode kleiden ließen. Dann kam, hurra hurra, der (post)fordistische Kapitalismus und seither schwelgen (wenigstens) wir BewohnerInnen der westlichen Industriestaaten in saisonalen Konsumgütern... die einen kaufen dann halt bei Versace und die anderen bei H&M. (Es sei denn die kooperieren gerade miteinander. ;-)) Aber halt immer vonna Stange. Super oder?

So, das war mein Wort zum Sonntag.
Zum Schluß noch die obligatorische Frage:

Seid ihr eher artig oder eher eigen? 
(Jetzt so stiltechnisch)

Bildquelle: artigundeigen.com
 http://www.artigundeigen.com
http://en.dawanda.com/shop/ArtigundEigen


ARTIG & EIGEN

Öffnungszeiten ab November 2011

Thierschstraße 42 Montag Nach Terminvereinbarung
D-80538 München Lehel      Dienstag–Freitag 11:00–18:00 Uhr
Tel: 089 55264224 Samstag 11:00–16:00 Uhr

Kommentare nach dem Jump.

Mittwoch, 7. September 2011

Apfel-Birne-Sanduhr-Salat und die Uneindeutigkeit der kurvigen Figur...

.........Paradoxe Sanduhr ..........     
(Quelle)
Ich lese in letzter Zeit immer häufiger die Bezeichung "kurvig" im Zusammenhang mit Mode. Es scheint selbst so eine Art Mode zu werden was dazu zu schreiben: kurvige Frauen, Mode für Kurven, usw. Gerade habe ich über Luziehtan eine entsprechend Unterkategorie "Street Style für kurvige Frauen" bei Jolie.de entdeckt.
Was nun die Entdeckung unterschiedlicher Figurtypen sein könnte, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als gemeinsamer Nenner, unter den alle Frauen subsumiert werden, die keine Modelfigur haben. Also es gibt "normal" (superschlank, supergroß, keine ausgeprägten Kurven, also das was man nach der Figurtypenkategorisierung unter Säule einordnet) und dann gibt es "kurvig", das sind alle anderen. Vor allem natürlich die, die eigentlich zu füllig sind, um nach gängigen Idealen als schön zu gelten.
Aber - fortschrittlich-fortschrittlich - jetzt dürfen auch die Pummelchen raus aus den Schränken und ein bißchen mitspielen, also sich auch mal in was anderes als Sack und Asche kleiden. Wenn sie ihre Sache gut machen, dann bekommen sie auch ein kleines Minderheiten-Eckchen zugewiesen und werden von einschlägigen Modemagazinen erwähnt. Wow! (Achtung Ironie!)

Warum ich deswegen schon wieder so vor mich hinbrummle?
Naja, weil damit ja keinem weitergeholfen ist!
Also statt die Vielfalt weiblicher Figuren irgendwie realistisch abzubilden und mal zuzugestehen, daß Mode eben nicht nur einem "Typ Frau" vorbehalten sein sollte, werden alle abweichenden Figur-Merkmale kurzerhand in einen Topf geworfen und raus kommt dann ein mit "kurvig" ausgezeichneter Einheitsbrei. Auf die unterschiedlichen Bedürfnisse an z.B. Klamotten wird dann gar nicht mehr weiter eingegangen, weil "kurvig" ja schon Spezialfall genug ist. Daß nun aber eine Frau, die in der Körpermitte rundlicher ist, ganz andere Schnitte braucht als eine, die eine schmale Taille hat, fällt dabei völlig unter den Tisch. Und daß eine sehr schlanke Frau eine "kurvige" Figur haben kann auch. Kurven, das ist irgendwie verbandelt mit Plus-Size, nicht mit Frauen die Taille *und* weibliche Rundungen haben.

Wenn man den einschlägigen Studien glauben darf, ist die Taille auf dem Rückzug - die Begründungen sind viel- und bisweilen einfältig (evolutionsbiologischer Quatsch und so). Fest steht, daß die Zeiten in denen 90-60-90 Traummaße waren, längst vorbei sind. Wer heute noch stolze Besitzerin einer altmodischen Taille ist, sollte viel Geld in Gürtel investieren, am besten Vintage-Kleider shoppen oder bei den paar vereinzelten Modelabels, die sich auf "Kurven" spezialisiert haben.

Ich fände es jedenfalls angebracht, endlich mal ein bißchen mehr Vielfalt zuzulassen und das Angebot  explizit auf verschiedene Figurtypen zu erweitern, den momentan ist Mode für jemanden, der aus dem Konfektionsgrößenraster der Durchschnittsmaße signifikant rausfällt, eine fast unbewältigbare Herausforderung. Ich glaube mich zu erinnern irgendwo gelesen zu haben, daß Evans einen Schritt in die Richtung unternehmen wollte?


Was haltet ihr von den "Kurvendiskussionen"?
(An der Stelle liebe Grüße an denocte, die ihrem Blog diesen genialen Namen gegeben hat) 
Was ist eure Problemzone No 1 beim Klamottenkaufen?


EDIT: Nachtrag zur Problemzone - damit meine ich nicht, daß es da ein objektives Problem gibt, sondern daß die Klamotten nicht darauf ausgelegt sind. Ist eigentlich selbstverständlich. Wollte es nur vorsichtshalber noch mal dazu sagen, damit es keine Mißverständnisse gibt. ;)



Beispiele für Blogs über Mode und Kurven:
Curves are the new Black
Fuller Figure, Fuller Bust
Lu zieht an

Und hier die Modezeitschriften-Varianten:
jolie.de: Street Style für kurvige Frauen
vogue.it [EN]: Curvy (eigene Homepage für andere Figurtypen)

Samstag, 13. August 2011

Normalgewicht, Durchschnittsmaße, Standardgrößen? - Ab in die Tonne!

Ich neige zum Nörgeln. Naja, eigentlich ist das ein Euphemismus. Wenn ich ehrlich bin, muß ich sagen: Ich schimpfe, meckere und kritisiere für mein Leben gern.
Manchmal stelle ich aber auch fest, daß es doch einfacher und schöner wäre, sich ein wenig in Optimismus und positiver Lebenseinstellung zu üben. Also, statt über verrückte Modelmaße zu klagen, will ich heute mal den Blick auf die Zelebration der Vielfalt lenken. 

Konkreter Anlaß dieses Perspektivenwechsels ist ein Beitrag von Katrin (Reizende Rundungen) zu ihrem 22. Geburtstag (Happy Birthday!), in dem sie davon erzählt, wie sich ihr Selbstbild in den letzten zwei Jahren verbessert hat und wie glücklich sie nun mit sich und ihrem Körper ist. Der Post ist wirklich sehr inspirierend und weil ich ihn so begeistert gelesen habe, möchte ich ihn euch auch unbedingt ans Herz legen!

Ähnlich schöne Worte habe ich bisher häufiger von Lola gelesen, die leider gerade keine Zeit zum Mitbloggen hat. Ich hoffe ja, daß sich das irgendwann mal wieder ändert, denn sie hat wirklich eine Menge zu sagen. *stups*
Wer so lange nicht warten will, kann ja mal bei den Busenfreundinnen reinschauen und raten, hinter welchem Usernamen sie steckt. ;-) Oder einfach noch mal ihren langen Beitrag (K)eine Frage der Größe lesen.

Apropos Forum: Erst vor ein paar Tagen schrieb Aletris in einem wie immer sehr geistreichen Beitrag (*Blümchen überreich*) davon, daß sie in einer wissenschaftlichen Arbeit gelesen habe, wie im Gehirn eine Vorstellung von Normalität entsteht, nämlich darüber daß alles Gesehene gemittelt wird. Ein großer Teil dessen ist natürlich das, was uns die Medien zeigen. Umso relevanter scheint es, auf einer Repräsentation von Diversity zu bestehen, ob es nun um unterschiedliche Körperformen geht, oder um sexuelle Orientierung, Hautfarbe, Geschlecht usw.

Gerade der Glaube an die Aussagekraft von Durchschnittswerten sollte definitiv mehr ins Zentrum der Kritik gerückt werden... So steht beispielsweise im Wikipedia-Artikel zu Size Zero dieser unsäglich bescheuerte Vergleich:
"Size zero bust size is 31.5 inches (80 cm), waist 23 inches (60 cm) and hips 34 inches (86 cm). To put this into perspective, the average waist size of an eight-year-old is 22 inches (56 cm)."
Übersetzt: Der Brustumfang einer Größe Null entspricht 80cm, der Taillenumfang 60cm und der Hüftumfang 86cm. Um das in ein Verhältnis zu setzen: der durchschnittliche Taillenumfang eines/einer? 8-Jährigen beträgt 56cm.
Als ich das gelesen habe, dachte ich wirklich, ich spinne (aaah, ihr merkt, ich schalte zurück auf Mecker-Mode). Natürlich verstehe ich, weshalb die Sizes Zero und Double-Zero so in der Kritik stehen, aber solche Vergleiche finde ich dann doch extrem fragwürdig. Passenderweise habe ich nämlich gestern einen neuen Beitrag bei Britanny (Thin&Curvy) gelesen, in dem sie von ihren Erfahrungen mit der neuen "Mad Men-Kollektion" von Banana Republic berichtet. Sie erzählt, daß sie die Klamottengrößen nach ihrem Taillenmaß ausgesucht hat - und sie bräuchte eben - bei einem Taillenumfang von ca 60cm - den infamous Size Zero. Wie man auf ihren Bildern leicht erkennen kann, entspricht sie aber überhaupt nicht den Vorstellungen, die man von jemandem dieser Konfektionsgröße hat.

Und auch wenn jemand nicht nur von der Taille her die Maße für diese geschmähte Konfektionsgröße erfüllt, heißt das ja noch lange nicht, daß das problematisch sein muß. Es kommt ja auch noch auf die Körpergröße an - eine Frau mit Size-Zero-Maßen die 1.80 groß ist sieht ja ganz anders aus als eine die 1.50 groß ist. 
Als Illustration könntet ihr euch das Brafitting-Video von Jen (From Head To Toe) angucken, in dem sie sich selbst von 70A auf 60B (32A > 28B) fittet. Wie gesagt - Menschen sind eben unterschiedlich.

Für viele Frauen ist es auch eine Offenbarung, sich die "Natürliche Brüste-Galerie" auf 007B.com anzusehen: die Fotos unterscheiden sich so stark vom medial vermittelten Idealbild von Brüsten, daß viele es gar nicht glauben können, daß es sich da nicht um "Extrembeispiele" handelt. 

Und obwohl es vorgeblich ein Umdenken gibt (vgl. die im letzten Beitrag angesprochenen Auflagen bzgl. BMI bei Models oder auch die Darstellungen von "echten" Frauen in Kampagnen von Dove oder auch in der "Brigitte ohne Models"), sehen doch viele Frauen einfach nur wie etwas kräftigere Varianten der einschlägigen Models aus - und natürlich werden ihre Körper auf Bildern genauso nachbearbeitet und "verbessert" wie die ihrer schlankeren Kolleginnen. Der plastikartige Körper mit Konfektionsgröße 34 wird dann durch einen ebenso künstlichen der Größe 40 ersetzt - WOW! *ironie*

Aber gut, was einem selbst noch zu wenig (Fortschritt) ist, ist anderen schon zu viel.:
Im Frühjahr vergangenen Jahres kam es zu einem kleinen Skandal als die großen US-Fernsehsender Fox und ABC einen Lingerie-Werbespot von Lane Bryant ablehnten, weil er zu sexy (für die Sendezeit) sei, während ein nicht weniger freizügiger Clip von Victoria's Secret mit deutlich dünneren Models ohne Murren gesendet wurde... (erstbeste Quelle dazu)

 

Ich kann beim besten Willen nicht sehen, wo da das Problem liegt. Ihr?

Es erscheint mir fortgeschritten verrückt, daß Frauen, die dem hegemonialen Schönheitsideal entsprechen und sehr schlank sind, offensichtlich auch halbnackt neutral und asexuell wirken, während etwas "kräftigere" Frauen in Unterwäsche als anstößig angesehen werden...

Last but not least ein Lesetip, den ich im Rest-Text nicht unterbringen konnte, der hier aber ganz gut paßt:
Georgina Horne's Blog Fuller Figure - Fuller Bust ist ein tolles Beispiel für Selbstbewußtsein und Ausstrahlung mit einer fülligeren Sanduhr-Figur. (Nachtrag: Und wie es der Zufall will hat Georgina heute einen passenden Beitrag zum Thema "Real Women Have Curves" und warum solche Aussagen totaler Blödsinn sind gepostet. Yey!)

Ein schönes Wochenende euch - und schreibt mir mal ein paar Kommentare; es ist so einsam hier auf der anderen Seite. ;-)

Montag, 2. Mai 2011

Vorteilhafte Kleidung für große Brüste?

Ich weiß gar nicht, wie oft ich diese Frage in der Hoffnung auf neue Erkenntnisse schon selbst gegoogled habe: Welche Kleidungsstücke sind schmeichelhaft für mich?

Die Tips, die ich gefunden habe, sind leider oft extrem widersprüchlich und reichen von körperbetont geschnittenen, engen Oberteilen bis zu weiten, kaschierenden Hemden. Mal soll man Schals tragen, mal keinesfalls. Mal enge Unterteile (wie Bleistiftröcke), mal weite Marlenehosen. Einig scheint man sich nur beim Thema taillierte Blazer und Blusen zu sein - beides wird empfohlen. Allerdings sind wir da ja schon bei der Crux angekommen.

Ich weiß nicht, welche Frau mit großen Brüsten in handelsübliche Blusen paßt. Ich jedenfalls nicht.
Große Brüste sind natürlich Definitionssache und allgemein herrscht ja die S-XL-Logik vor, nach der es nur vier Körbchengrößen gibt, die für Klamotten irgendwo bei B/C gemittelt werden. Demnach wird bekanntlich schon ein D-Cup als sehr groß angesehen. Doch damit nicht genug, das nächste Problem bei einem nicht auf Dehnbarkeit angelegten Kleidungsstück wie einer Bluse oder Jacke ist der angenommene Taillenumfang, also die mittlere Differenz zwischen Brustumfang und Taille.

Wenn wir uns das mal in der Größentabelle von H&M ansehen, stellen wir fest, daß die Differenz zwischen Taille also der schmalsten Stelle des Oberkörpers und Brustumfang mit 16cm angegeben ist. Geht man davon aus, daß der Brustkorb unter der Brust (Unterbrustweite) ebenso schmal, der Oberkörper also quasi säulenförmig ist (!), kommen wir genau auf die Grenze zwischen B und C-Cup.


Nun schneidet H&M aber auch extrem kurvenunfreundlich. (Konkret fallen ja Kleidungsstücke immer anders aus als es die genormte Konfektionsgröße will und es gibt schon Klamottenketten, die großzügiger produzieren.) Ein wunderbares Beispiel ist dieses Basic-Kleid, für das im aktuellen Prospekt geworben wird:

Bildquelle: H&M
Nur acht Euro soll das Teil kosten das online in vier Farben erhältlich ist. Aber ein Blick auf das Bild reicht aus um zu sehen, daß ich in das Kleidchen nicht mal meine halbe Brust reinbekomme. Manchmal frage ich mich schon, weshalb man diese Dinger nicht ohne Abnäher direkt unter der Brust produzieren kann... Nun ja... zurück zur eigentlichen Problematik...

Theoretisch habe ich eine recht ausgeglichene Figur des Typus "Sanduhr". Mein Brustumfang entspricht circa meinem Hüftumfang und dazwischen findet sich eine (vergleichsweise) schmale Taille. Leider decken sich meine Maße aber überhaupt nicht mit den üblichen Konfektionsgrößen. Mein Hüftumfang entspricht ca. einer 44, meine Taille einer 42 und mein Brustumfang eher einer 48.

Man kann sich vorstellen - wenn ich mal wieder davon lese, jemand habe eine Traumfigur von 90-60-90, könnte ich Gift und Galle spucken. Sorry, aber heutzutage sind das absolute Alptraummaße! Übersetzt nach der Hanni&Manni-Tabelle von oben bedeutet das nämlich: Brustumfang = Gr. 38-40, Taille = Gr. 32 und Hüftumfang = Gr. 34-36.

Also muß die Frage für mich und viele Leidensgenossinnen erst mal eher heißen: Welche Tips für einen schmeichelhaften Kleidungsstil sind überhaupt praktikabel?

Günstig und quasi überall erhältlich sind dünne Oberteile aus Jersey/Feinstrick o.ä. in gedeckten Farben. Elasthan-Anteil ist dabei ein Muss, damit das Top seine Form behält und nicht ausleihert - und natürlich damit die Differenz zwischen Taillenumfang und Brustumfang ausgeglichen wird.
Muster trägt ebenso auf wie dicker Strick, deswegen sollte man um beides einen großen Bogen machen.
Angeblich sind V-Ausschnitte vorteilhafter als Rundhals-Ausschnitte. Ich konnte da bisher keinen grandiosen Unterschied feststellen. Wichtig ist meines Erachtens nur, daß genug Haut zu sehen ist; zu kleine Ausschnitte lassen den Brustbereich sonst unendlich groß erscheinen.

Besonders wichtig finde ich es, einen optischen Ausgleich zu schaffen, d.h. auf den Sanduhr-Effekt zu setzen und die Taille betonen. Als Unterteil sollte man dann eher eine weitere Hose (Schlag-/Marlenehose) oder einen A-förmigen Rock (Petticoat!) wählen. Alternativ finde ich es auch okay, klobige Stiefel (Ugg oder Sugar Boots) zu engen oder kurzen Hosen zu tragen, also das Gegengewicht nach unten zu verlagern.
Ein schöner Ausgleich sind auch möglichst freie Schultern; ideal sind hierfür Neckholder-Oberteile. (Zur dazugehörigen BH-Problematik äußere ich mich ein anderes Mal).
Last but not least: Haare! Vielleicht bilde ich es mir ein, aber mehr Volumen scheint hier auch ausgleichender zu wirken als weniger. Sleeklooks und sehr kurze Haare empfinde ich als eher unvorteilhaft.

Unvorteilhaft hin oder her - die Hauptsache sollte immer sein, daß man sich in einem Outfit wohl fühlt und daß man trägt, was einem gefällt. Man sollte in jedem Fall dem eigenen Urteil mehr vertrauen als irgendwelchen Standard-Mode-Tips. Daß diese grundlegend falsch liegen können, beweist ein Beispiel aus den Forschungen der letzten Jahre. Der Psychologe Dr. Peter Thompson von der University York unternahm eine Testreihe zur visuellen Wahrnehmung von Quer- und Längsstreifen, die ergab, daß genau das Gegenteil von dem stimmt, was jahrelang behauptet wurde: Querstreifen sind vorteilhafter als Längsstreifen! (vgl. dazu den Artikel zu  "Slimming Stripes" im Guardian / September 2008)

Weitere Beiträge zum Thema auf diesem Blog:
Kleidung für große Brüste - Teil II - drei Anbieter kurviger Klamotten
Stichwort: Kleider und Blusen für große Oberweite - Kleidung von BiuBiu bei OnlyHer
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Mittwoch, 13. April 2011

Die Qual der Wahl: Bikini. Tankini. Badeanzug

Die erste Überlegung bei der Suche nach geeigneter Badebekleidung ist traditionell die Frage: Bikini oder Badeanzug oder auch: Wieviel Haut willst du zeigen?

Leider ist die Geschmacksentscheidung häufig nicht die ausschlaggebende - denn man muß ja aus dem eher spärlichen Angebot das beste Ergebnis für den eigenen Körper herauspicken.

Es gibt kaum einen Bekleidungsbereich... vielleicht neben der erotischen Wäsche... der so auf Einheitsgrößen setzt wie die Bademode. Badeanzüge werden häufig nur nach Konfektionsgrößen hergestellt und verkauft - also etwa in Größe 36 oder 42. Der Halt für die Brüste soll - falls daran überhaupt gedacht wurde - entweder von einem integrierten Brustgummi gewährleistet werden oder von einer Einheitscupgröße. Von diesem Umstand zeugt auch die Tatsache, daß auf den Websites des einschlägigen deutschen Versandhandels - zumindest in der Rubrik Badenanzüge - keine Suche nach Cupgrößen möglich ist; selbst wenn dort mittlerweile Badeanzüge in verschiedenen Konfektiongrößen-Körbchen-Kombinationen angeboten werden!

Wer also auf mehr Form und Stütze angewiesen ist, muß wohl oder übel mit dem Bikini-Angebot vorlieb nehmen, bei dem das Größenangebot ein wenig besser aussieht. Meist bewegt sich jedoch auch hier die Auswahl im schon bei BHs üblichen Größenspektrum von A bis D mit einem Fokus auf die "normalen" Größen B und C.

Man muß allerdings zugestehen, daß sich das Bademoden-Angebot in den letzten Jahren enorm verbessert hat. Der erste Schritt war die flächendeckende Einführung eines Mix & Match-Systems für Bikinis, d.h. die geradezu revolutionäre Möglichkeit, Ober- und Unterteile frei zu kombinieren.
Die nächste große Errungenschaft war die Erfindung des Tankini (eine Wortneuschöpfung aus Tank-Top und Bikini), der die Mix&Match-Vorteile des Bikinis mit der Stoffmenge eines Badeanzugs kombinierte und zudem für alle, denen Badeanzüge zu einengend und vor allem notorisch zu kurz sind, eine brauchbare Alternative darstellt.

Hier eines der ersten Modelle, die man im deutschen Versandhandel gut bekommen konnte:
Ein leicht A-förmig geschnittenes Oberteil von Lascana, das in Kombination mit dem formenden, relativ hoch geschnittenen Unterteil "Problemzonen" kaschieren sollte.

Laut Hersteller: "unterhalb der Brust regulierbar. Herausnehmbare Cups." Zur Cup-Größe gibt es mittlerweile keine Angaben mehr. Ursprünglich war sie - wenn ich mich recht entsinne - mit B/C angegeben.
Erhältlich in den Konfektionsgrößen 36-54.


 Bildquelle: Lascana

Sonntag, 10. April 2011

Der Freibad-Horror? Grundsätzliches zum Thema Bademode

Jedes Jahr, kurz nach Silvester, wenn die Winterkollektionen aus den Läden fliegen und durch die Frühjahrsmode ersetzt werden, taucht es wieder auf, das Schreckgespenst Bikinifigur: Leider nicht nur auf den Covern unzähliger Modemagazine, die schnelle Diäten und Fitnesstips anpreisen, sondern auch im eigenen Kopf. Das muß nicht unbedingt etwas damit zu tun haben, daß man seinen Körper nicht mag - gemeinhin hat man ja schon ein paar Jährchen Zeit gehabt, ihn mit allen seinen Vorzügen und Macken lieb zu gewinnen. Aber das heißt ja umgekehrt auch nicht, daß man den Gedanken besonders prickelnd findet, ihn nur leicht bekleidet den Blicken eines überkritischen Freibadpublikums preiszugeben.

Eine alte Outfit-Binsenweisheit besagt, daß Kleidung bisweilen wie eine Rüstung funktioniert; wenn man trägt, worin man sich wohl und sicher fühlt, strahlt man das auch nach außen aus. Nur wie läßt sich das auf die prekäre Freibad-Situation übertragen?

Das Problem ist nämlich häufig nicht nur, daß Badebekleidung eben aus wenig Stoff gemacht ist, sondern auch, wie der wenige Stoff am eigenen Körper aussieht. Manche Frau gerät ins Grübeln, ob es nicht doch vielleicht an seiner bestimmten Form liegen könnte, daß nichts so richtig passen will: Die Brüste sind zu klein, zu groß, zu hängend, der Hintern zu dick, zu flach, zu wenig straff, die Oberschenkel sind cellulite-geplagt und der Bauch zu umfangreich. Wer kennt sie nicht, die endlose Litanei der Imperfektion?
Und während Strand, Freibad und Badesee wie Damokles-Schwerter über einem hängen und die Aussicht auf ein weiteres Jahr im alten, unpassenden Badeanzug vorzeitige Sorgenfalten und graue Haare verursachen, blickt man dem herannahenden Sommer(-urlaub) statt mit unbändiger Vorfreude mit eher gemischten Gefühlen entgegen.

Nun ist aber die Goldene Regel des Brafitting:
Das Kleidungsstück muß sich dem Körper anpassen
nicht umgekehrt der Körper sich an ein Kleidungsstück!

Neben den vielen angenehmen Aspekten, die die Massenproduktion von Kleidungsstücken mit sich gebracht hat, hat sie leider auch den fundamentalen Irrtum produziert, das Angebot müsse direkt mit dem Bedarf identisch sein. Das heißt, was nicht hergestellt wird, wird auch nicht gebraucht - und wenn das nicht paßt, was man kaufen kann, dann ist man selbst im höchsten Maße unnormal.
Zugegeben, Konfektionsgrößen werden nach Durchschnittsmaßen berechnet und man kann davon ausgehen, daß ein großer Teil der Bevölkerung mehr oder weniger (vermutlich mehr schlecht als recht) in die angebotenen Kleidungsstücke paßt. Da aber jeder Körper einzigartig ist, gibt es eigentlich keine Frau, die nichts zu klagen hätte.
Gleichzeitig besteht ein Dogma der Selbstverbesserung: Die Frau als solche ist zwar immer (körperlich) imperfekt, sollte aber dennoch oder gerade deswegen alle denkbaren Versuche unternehmen, sich einem utopischen Schönheitsideal anzunähern. Aus irgendwelchen unverständlichen Gründen wird nun Schönheitsideal und aus dem Durchschnitt (oder von mir aus auch nur der Nachfrage) abgeleitetes Angebot ins eins gesetzt und daraus ein Minderwertigkeitskomplex konstruiert.

Bei genauerer Betrachtung offenbart sich also die Vorstellung, es könnte am eigenen Körper liegen, daß die auf einen Durchschnittswert zugeschnittene Konfektionsgröße nicht paßt, als ziemlich absurd. Immerhin legt man ja auch sonst Wert auf Einzigartigkeit und Individualität.

Der erste Schritt Richtung Wohlfühlen wäre also, sich nicht weiter mit Einheitsgrößen, die eigentlich niemandem passen, und dieser One-Size-Fits-All-Mentalität abspeisen zu lassen. 
Passende Badebekleidung, in der man sich wohl fühlt, ist aber auch keine utopische Forderung. Wenn man weiß, wo man suchen muß, stellt man schnell fest, daß es jenseits des Mainstreams bereits viel mehr Angebot gibt, als man zu träumen gewagt hätte.
Doch davon ein andermal mehr...

Weiterlesen bei: Bademode in BH-Größen

Rodeo Bikini von C & A - erhältlich in den Konfektionsgrößen 34-44; ohne Cup-Angabe.

Bildquelle: C&A


Klassischer Adidas-Badeanzug mit Ringerücken - erhältlich in den Konfektionsgrößen 34-46.
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Bildquelle: Sport Scheck

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