D&D-Tip: Persönliche BH-Beratung in Hannover

On Bratabase

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Montag, 12. Mai 2014

OnlyHer: BH-Passformberatung in Berlin-Spandau

Es mußte erst Besuch aus Hannover anreisen, damit ich es endlich einmal schaffe zu OnlyHer raus nach Spandau zu fahren. (Ja, wir “Schwaben”* und unsere Dorfmentalität. Weiter als 20 Minuten mit dem Fahrrad bewegen wir uns nicht raus aus’m Kiez.)

Die Gelegenheit war aber nun wirklich zu gut um sie zu verpassen: Gleichzeitig Anne [von der BH-Lounge in Hannover] und Manuela  [OnlyHer] zu treffen, um mal wieder ein bißchen fachzusimpeln, hat mich dann doch genug motiviert mich auf die Reise zu begeben.


3 only her
Sorry, mein Phone macht
bei Kunstlicht leider keine
annehmbaren Bilder...
OnlyHer ist das, was man in Deutschland ein Passformstudio nennt: ein Ort, an dem man nicht nur einfach BHs kaufen kann, sondern einer, an dem besonderen Wert auf gute Beratung gelegt wird. Wer also keine Idee hat, was die richtige Größe sein könnte, oder Schwierigkeiten einen passenden BH  zu finden, der ist genau richtig.

Für Manuela ist die BH-Anpassung (engl. Bra Fitting) weniger Arbeit als Leidenschaft: Sie betreibt OnlyHer neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit und die Begeisterung fürs Thema ist ihr anzumerken. Wenn man sie fragt, warum sie gerade als BraFitterin arbeitet, fängt sie an zu strahlen. Sie erzählt vom veränderten Körpergefühl, vom Selbstbewußtseinsboost durch passende BHs und von der Dankbarkeit von Frauen, die sie schon beraten hat: Wie alles anfing mit Freundinnen und Kolleginnen und wie glücklich diese heute noch sind, endlich passende, gut sitzende, bequeme und hübsche BHs zu tragen.

Meine Lieblingsanekdote war die von der Kollegin, die ein T-Shirt nicht mehr anzog, da die große Blume vorne, dank unpassendem BH, immer unter ihren Brüsten verschwand und das sah ihr zu traurig aus. Als sie dann ihre richtige Größe hatte (von 80D auf 70G), kam sie nächsten Tag mit dem T-Shirt zur Arbeit, strahlte und sagte “schau Manu, die Blume blüht wieder”.

1 only her pp

Drei Jahre beschäftigt sie sich nun schon mit dem Thema BH-Anpassung, erst privat, dann übers Internet im Busenfreundinnen-Forum und parallel ihrem Onlineshop und in den letzten zweieinhalb Monaten endlich auch offline. Seit dem 1. März teilt sich Manuela einen hübschen kleinen Laden in der Seeburger Str. 85 mit Michaela, der Inhaberin von Nails & More. [Die Adresse ist in Laufnähe vom S- und U-Bahnhof Rathaus Spandau und quasi direkt um die Ecke eines Florida-Eis-Salons (mmmm).]

Wer eine Beratung sucht kann zu den Öffnungszeiten (Dienstag und Donnerstag 15-19h, Samstag 10-16h) einfach mal vorbeischauen, einen Termin braucht man nicht. 

Das Angebot ist für ein deutsches Dessousgeschäft untypisch; statt deutschen Traditionsmarken und französisch/belgischer Luxuswäsche erwartet die Kundin eine Mischung aus britischen und polnischen Modellen in fröhlichen oder chicen Designs zu unschlagbaren Preisen. Zwischen 32.90 und 46.90 kostet ein BH bei Manuela, im Sale gibt es schon Stücke um 28.90. Die Beratung ist bereits inklusive. 

2 only her

Das vorrätige Größenspektrum liegt vor allem im eher kleinen Unterbrustbandbereich zwischen 60 und 80, Körbchenmäßig fängt es bei A an und geht hoch bis zum (europäischen) K (ca. eine britische H, HH). Den Löwenanteil des Angebots gibt es zwischen 60C und 80G, am häufigsten verkauft Manuela Größen um die 70F und 75G. 

Die angebotenen Marken sind u.a. Ava, Charnos, Comexim, Krisline, OnlyHer, Panache Sport und Parfait by Affinitas. 

Natürlich habe ich Manuela auch direkt nach ihren Lieblingsmodellen gefragt und die derzeitigen Favouriten sind:

★ Das Modell 734 Czarny von Ava, ein Semi-Soft-Cup, unten gepaddet, oben Spitze, das auch bei weichen Brüsten gut funktioniert. Kostenpunkt wären 33.90€ (BH auf der Herstellerseite) Hier mein nicht so super-gelungenes Foto:

2014-04-26 17.15.29


★ Nummer zwei auf der Lieblingsliste ist das Modell Lola von Parfait by Affinitas, um 35.90 (BH auf der Herstellerseite)

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★ Der dritte im Bunde ist der Sport BH von Panache in der Fashionfarbe rot-grau, erhältlich zum absoluten Knallerpreis von 39.90.

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Von mir gibt’s auch noch einen Favouriten, den Carmen vom Comexim [Herstellerseite], Preis weiß ich leider nicht, aber: *sabber*!

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Sonstiges zum Angebot: Bademode/Bikinis gibt’s leider (noch!) nicht, dafür aber einzelne Stücke von BiuBiu (‘busenfreundliche’ Marke).

Die nächste Gelegenheit Manuela mal außerhalb ihres Ladens zu treffen ist der Gesundheitstag im Active Studio 88 (Seegefelder Str. 88, Spandau) ist am Donnerstag den 15.05. von 9-19 Uhr. Es werden u.a. noch zwei Krankenkassen (zwecks Rehasport), eine Physiotherapeutin, eine Dame mit Magnetband Therapie da sein. Alles weitere kann man auch bei Facebook unter Active Studio 88 nachlesen.

Wer einen Laden mit ehrlicher und sachlicher Beratung (ohne körperbewertende Aussagen wie sie leider sonst häufig üblich sind) sucht, der ist bei Manuela genau richtig.

Wart ihr schon mal da?
Plant ihr einen Besuch?




Adresse & Kontakt:
OnlyHer – professionelle BH-Beratung
Inhaberin: Manuela Gey
Seeburger Str. 85
13581 Berlin
0152 - 29 87 39 11
www.onlyher.de
https://de-de.facebook.com/OnlyHer.eu

Öffnungszeiten:
Dienstag und Donnerstag 15-19h, Samstag 10-16h

* Ich komme nicht aus Schwaben, aber mein eingeborener Freund behauptet, Berliner unterscheiden nur in Fischköpp (Leute aus dem Norden), Sachsen (alles was früher DDR war), Münchner (Menschen aus München) und Schwaben (restliches Westdeutschland).

Dienstag, 25. Februar 2014

Only Her - Bra Fitting-Studio in Berlin-Spandau, Eröffnung am Sa. 01.03.2014

Glücklicherweise haben mich Anja und Anne-Luise darauf hingewiesen, sonst hätte ich es gar nicht mitbekommen - unsere Busenfreundin Manuela von Only Her EU/Deutschland erweitert ab Samstag ihr online durch ein offline Angebot.
Zitat:
Es ist soweit!
Am 01.03. eröffnet OnlyHer.eu sein 1. BH-Studio mit professioneller BH-Beratung und Verkauf in Berlin. Sie finden uns in Spandau in der Seeburger Straße 85, Nähe Rathaus Spandau. Ich würde mich freuen, Sie am Eröffnungstag ab 10 Uhr bei einem Glas Sekt begrüßen zu können.
Liebe Grüße Manuela von OnlyHer.eu

Der Onlineshop bleibt natürlich weiterhin bestehen, die Ware kann dann aber nur noch Donnerstag, Freitag und Samstag verschickt werden.

Quelle: www.onlyher.eu
Only Her bei Facebook
Adresse bei Google Maps

Das sind ja tolle Neuigkeiten! Schon mal herzlichen Glückwunsch, Manuela!

Derzeit bietet Only Her folgende Marken an: Audelle (Lepel), Ava, Bestform, BiuBiu, Charnos, Cleo by Panache, Comexim, Dalia, Ewa Michalak, Fantasie, Freya, Krisline, Masquerade by Panache, Only Her, Panache Superbra, Pour Moi? und Royce
Das Größenspektrum liegt zwischen 60B und 90KK. Genaueres gibt euch sicherlich der Online-Shop aus. :)

Falls ihr noch mehr über das Angebot erfahren wollt, würde ich euch den zugehörigen Thread bei den Busenfreundinnen ans Herz legen: 13581 Berlin: Persönliche BH-Beratung (Bra-Fitting) von majumi

Montag, 27. Januar 2014

D/E Sugarshape Leyla

English below,

Gestern gab es die Markenvorstellung heute möchte ich euch einen Sugarshape BH genauer vorstellen: Leyla. Das Modell Leyla ist ein aus einem Stück gefertigter (gemouldeter), gepolsterter Full Cup.

Größe: 
Der Sugarshape Leyla unter einem Urkye T-Shirt,
an der linken Brust kann man das Brötchen erahnen
und man sieht den BH aus dem Ausschnitt blinzeln. 
Ich trage momentan die meisten meiner BHs in 32F oder 32FF. Sugar Shape hat ein eigenes Größensystem, das sich aus zwei Werten errechnet:
Ich habe wie gefordert meinen Brustumfang in einem ungefütterten BH gemessen und meinen Unterbrustumpfang sehr eng. Das ergab einen Wert von 97cm und 73cm.
Während ich die Art der UBU-Feststellung für unproblematisch halte, kann ich das für den BU nicht sagen. Aus gutem Grund verlangen die Busenfreundinnen für eine Ferndiagnose auch den vornübergebeugten BU der unbekleideten Brust, den liegenden BU und eine detaillierte Beschreibung der Brust und des Oberkörpers. Ich habe mich im Marcie gemessen, der stark pusht und die Brüste nach vorne bringt. Ohne Bh, schaff ich die 97 nur wenn ich mich vornüber beuge.   Mir war 75/97,5 im Körbchen höchstwahrscheinlich 2,5cm/ 1 Größe zu groß. Beim UBB waren sich die Expertinnen der Bfs uneinig, die Bilder von mir im Leyla gesehen haben. Es wurde angemerkt, das es aussehe als ob der BH hochrutscht aber gleichzeitig einschneidet. Das UBB ist definitiv fest. Ein 75er Freya-Band wäre mir viel zu weit, das Leyla-UBB passte dagegen gut. Ich denke es hätte tatsächlich einen Ticken enger sein können, das Hauptproblem war allerdings das Gummi mit dem der Mesh des UBBs eingefasst ist. Nach 10 Minuten Probetragen hatte dieser bereits eine gut sichtbare Linie in meiner Haut hinterlassen. Linien sind bei mir normal, allerdings sollten sie nicht so schnell erscheinen und so krass einschneiden.

Maße: Bratabase Link

Leyla im Vergleich mit einem oft getragenen Cleo Marcie in 32F (nicht farbecht)
Schnitt:
Nach längerer Überlegung komme ich zu Schluss, dass der BH ein Full Cup ist. Ist und sein soll.  Zuerst war ich überzeugt, dass er an mir so bedeckend ist, weil er zu groß ist. Allerdings sieht er auch bei den Models auf der Webseite so bedeckend aus. Full Cups sind für mich nicht ideal, da sie mit viel Volumen im oberen Bereich der Brust schlecht zurecht kommen. Sprich die Leyla schneidet ein.  Ich denke jemand mit einer ausgeglichenen Volumenverteilung, bzw. mehr Volumen im unteren Bereich sollte gut mit dem BH klar kommen.
Gut gepolstert: Der BH hält auch alleine seine Form

Innenansicht

Träger:
Die Träger sind relativ weit außen platziert. Ich bin ja eine Kandidatin, die öfters mal damit zu kämpfen hat, dass die Träger zu weit außen sitzen und in meine Achsel einschneiden. Hier ist das Problem eher, dass das Körbchen sehr weit hoch reicht und daher einschneidet. Ich dachte erst es liegt daran, dass der BH ein wenig zu groß ist, aber auch bei den Bildern reicht das Körbchen weit hoch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das bequem ist. Was dagegen sehr bequem ist, war die Breite der Träger. 2,5 cm, ist schon ordentlich. Sie sind auf der ganzen Länge regulierbar.

Brustform/Halt:
Rund, angehoben und leicht zur Mitte gebracht. Kein Super-Pushup, aber Leyla zaubert schon ein sichtbares Dekolletee. Gefällt mir. Ich fühle mich auch gut gehalten.

Preis-Leistungsverhältnis:
Die BHs sind nicht günstig. Leyla kostet 55,50 Euro. Ich musste bei dem Preis schon schlucken. Daher war ich auch sehr froh als mir das BH-Set angeboten wurde. Ich habe schon lange keinen BH mehr gekauft, der über 40 Euro kostet. Mensch muss allerdings auch keinen Versand bezahlen (die Rücksendung allerdings schon). Mensch sollte auch bedenken, dass Sugarshape wahrscheinlich nur eine geringe Stückzahl produziert und für ein unabhängiges Label liegen die Sachen im unteren Mittelfeld. Allerdings muss ich sagen, dass ich bei dem Preis gehofft hätte, das die BHs in der EU gefertigt werden. Wenn man mal die polnischen Labels anschaut, sieht man ja das es möglich ist, in der EU zu produzieren ohne das die Kosten explodieren.

Höschen in 100 und der Bra Charm

Höschen:
Meine Hüften messen 102 cm und das 100 Höschen hat mir in der Weite gut gepasst, war tendenziell etwas weit. Es war allerdings nicht bedeckend genug und sehr 'tief' geschnitten. Zwischen Bauchnabel und Höschenbeginn passte deutlich mehr als eine Handbreit. Leider wurde dasselbe Gummi wie beim BH gepasst, was eingeschnitten hätte wäre das Höschen enger gewesen.


Für wen ist der BH geeignet:
Menschen, deren Brustvolumen ebenmäßig verteilt ist. Die mittelbreite Bügel brauchen und selten ein Seitenproblem haben. Jemand der einen bequemen Bh sucht und auch mit dem Bedeckungsgrad eines Full Cups kein Problem hat aber trotzdem ein gepushtes Dekoltee und runde Brüste haben will.

Sugarshape hat mir das BH-Set freundlicherweise für eine Review zur Verfügung gestellt.

Habt ihr Sugarshape schon probiert? Wie findet ihr die BHs?

MiaRose bloggt seit Ende 2011 auf Drüber&Drunter. Neben Brafitting schlägt ihr Herz für sinnvolle/lose Diskussionen, gutes Essen, Jugendliteratur und allerlei anderes popkulturelles Gedöns. Ihre aktuellen Maße sind (94) 97 (96)-73-101. Ihren Vorstellungspost findet ihr hier: Me, myself and I.

Sonntag, 26. Januar 2014

D/E Sugarshape - Vorstellung Marke und Konzept/Introduction Brand and Concept

English below
Eine (relativ) neue Marke, mit einem großen Größenspektrum, einem spannenden Konzept, deutsch und sympathischen Geschäftsführerinnen. Famos! Das klingt als ob das Universum meine Bitten erhört hat. Aber wie immer ist nicht alles so rosarot, wie es am Anfang scheint. Ich werde zwei Beiträge schreiben, einen zur Marke Sugarshape und einem zum BH-Set Leyla.
Ich beobachte die Marke schon länger. Kennengelernt habe ich sie nicht über die Busenfreundinnen oder über die internationale Brafittingszene, sondern weil sie Thema war in der PR-Agentur in der ich zu der Zeit Praktikum gemacht habe. Es ging um das Thema "Seedmatch", denn die beiden Hamburger Schwestern Sabrina Schönborn und Laura Gollers haben ihre Marke 2012 dank Crowdsourcing an den Markt bringen können.
Eines der neuesten Modelle: Marilyn- Ein ungefütterter Balconette
Was die Marke von anderen maßgeblich von anderen unterscheidet ist das Größensystem. Statt den üblichen Körbchengrößen A-M, bzw. seien wir mal realistischer B-E, wird bei den Sugarshape-Schwestern die Größe direkt durch den Brustumfang (BU) bestimmt. In Schritten von 2,5 cm bietet Sugarshape Größen zwischen 82,5 und 120. Das sind beeindruckende 16 mögliche Körbchengrößen und mehr als der Großteil aller Hersteller produziert. Der Unterbrustbereich ist kleiner, aber mit 65 bis 100, hier gehts mit fünfer Schritten weiter, noch immer überdurchschnittlich groß. Leider sind längst nicht alle Größen in allen Modellen verfügbar. Das Größenspektrum ist trotzdem Grund zur Freude, das Größensystem allerdings nicht.
Ruby - ein Träumchen und
gepaddeter Halfcup
Das Sugarshape-Größensystem soll helfen, Frauen anzusprechen, die mit Buchstabenphobie kämpfen. Das ist in zweifacher Hinsicht ein cleverer Schachzug. Aus der Fittingspraxis ist natürlich wohlbekannt,  das alles über D, inzwischen vielleicht auch E, bei vielen noch immer eine Abwehrhaltung auslöst, wobei ich glaube, dass sich da viel getan hat. Außerdem bindet es die Kunden natürlich auch an den Produzenten. Denn eine Frau, die ihre Sugarshapegröße kennt und zum Beispiel eine 75/97,5 hat, weiß ja dann noch immer nicht, das sie es anderswo mal mit einer 32FF versuchen könnte.
Jetzt kann man natürlich sagen, aber die Größen der UK-Marken unterscheiden sich doch auch und obwohl sie mit dem selben System arbeiten, muss mensch ausprobieren. Absolut. Aber wenn man bei Freya meistens eine 32G trägt, dann ist das schon einmal ein guter Ausgangspunkt um zum Beispiel von da aus mal Curvy Kate oder Panache oder Tutti Rouge auszuprobieren. Es wird so nicht wirklich viel für die Aufklärung zu Größen und gegen Buchstabenphobie getan. Ich frage mich was eine Frau denkt die mit den Sugarshape-Schnitten nicht zurecht kommt? Jetzt finde ich selbst bei den Spezialisten für "Übergrößen" nichts? Ich muss mich wohl mit meinen Brüsten abfinden. Bizarr finde ich auch die Darstellung Sugarshapes es gäbe sonst keine Marken, die BHs in jungen, coolen Designs und großen Größen anbieten. Selbst wenn man die Einschränkung auf den deutschen Markt bezieht, bekommt man bei Onlineanbietern wie lace.de, enamora.de, onlyher.eu in, zugebenermaßen raren, kompetenten  Fachgeschäften und bei Change schon einiges mit durchaus ebenso gewagten oder noch ausgefalleneren Designs als die Sugarshapler.

Mein persönlicher Favorit - Seaside
(leider schon ausverkauft)
Die zweite Besonderheit der Marke zielt ebenfalls auf Kundenbindung. Aber das muss ja nichts Schlechtes sein. Die Kundinnen* werden partizipativ in das Geschehen einbezogen. Sie können auf der Website und bei Facebook, abstimmen über Namen, Farben und die Bra Charms. Das sind die kleinen niedlichen Wechselanhänger, die man an den Bh hängen kann. Es erinnert mich vom Stil her sehr an die früheren Kampagnen von Curvy Kate. Überhaupt scheinen, die Marke sehr nahbar, so hat mir bei meinem Kontakt mit dem Shop im Vorfeld zu dem Post, tatsächlich die sehr nette und zuvorkommende Laura geantwortet und weiter geholfen. Auch die Person mit der ich via der Website live chattete war sehr hilfsbereit. Leider wurde auch im Chat bei der Suche nach der richtigen Größe nicht darauf eingegangen, dass es noch weitere Faktoren gibt, außer den zwei Maßen, die den Sitz eines BHs beeinflussen. Aber dazu mehr im zweiten Teil der Review.
Diese Nahbarkeit und Sympathie die die beiden Schwestern, die Marke und das PR- und Werbekonzept sind es dann auch, die zu meiner Enttäuschung beiträgt. Da sind meine Erwartungen dann einfach höher als bei einem Konzernriesen wie Wacoal/Eveden. Andererseits finde ich es natürlich klasse, was die Sugarshapler auf die Beine gestellt haben, ich finde, um dem morgigen Beitrag mal vorzugreifen, die BHs qualitativ hochwertig und vom Sitz auch nicht schlecht.

Was haltet ihr vom Sugarshape Konzept und Größensystem?

*Disclaimer: Alle Bilder sind Eigentum von Sugarshape und wurden mir zur Benutzung zur Verfügung gestellt

MiaRose bloggt seit Ende 2011 auf Drüber&Drunter. Neben Brafitting schlägt ihr Herz für sinnvolle/lose Diskussionen, gutes Essen, Jugendliteratur und allerlei anderes popkulturelles Gedöns. Ihre aktuellen Maße sind (94) 97 (96)-73-101. Ihren Vorstellungspost findet ihr hier: Me, myself and I.

Freitag, 8. November 2013

OT: 50 Shades of Nude - Foundation und Diversity


“Winter is coming”… und die Catchphrase macht das auch nicht wirklich besser. Zumal sie im Frühjahr deutlich witziger ist, denn streng genommen ist nach dem Winter natürlich vor dem Winter und Winter ist am schönsten, wenn er noch weit weg ist. Finde ich. Wie dem auch sei… langsam ist das schöne bunte Laub verschwunden und die Tage werden kurz und zu kalt ist es sowieso – also ist es kaum noch zu leugnen daß wir in der kalten Jahreszeit angekommen sind. Spätestens jetzt wäre es an der Zeit, sich mit der Anschaffung von Anschaffung von neuen Winteraccessories über das Unvermeidliche zu trösten. Konsumkick gegen Herbstdepression.

Neben Mütze, Schal und Handschuhen steht bei mir jedes Jahr noch ein weiteres “Drüber-Item” auf der Anschaffungsliste:  die “Winterfoundation”, also ein (Flüssig-)Make-Up, das mich durch die kalte Zeit begleiten und erst unter Beimischung der Sommerfarbe und irgendwann pur einen ebenmäßigen Teint vorgaukeln wird – aller Heizungsluft, Kälte und fehlender Sonne zum Trotz. Also habe ich etwas gemacht, was ich schon seit fast zwei Jahren nicht getan habe: Kosmetikblogs gelesen und Swatches (Farbklekse) gegoogled, denn so ein Foundation-Kauf will gut recherchiert sein. Winking smile

Neben der Problematik von Textur, Deckkraft und Verträglichkeit stellt sich für mich vor allem die unerfreuliche Frage nach der passenden Farbe. Ich habe eine – in meinen Augen für mitteleuropäische Verhältnisse nicht außergewöhnlich seltene – Hautfarbe, die im Sommer relativ schnell auf ein mittleres Gold-Gelb bräunt, im Winter aber auf Wandfarbe mit ausgeprägt gelbem Unterton ausbleicht. Dummerweise ist offensichtlich vorgesehen, daß mein Hauttyp stets sommerbraun zu sein hat, denn mit fortschreitender Blässe wird es immer schwieriger ein halbwegs passendes Makeup zu finden:  Je heller die Haut, desto weniger verzeiht sie eine falsche Nuance und auf meiner Haut wirkt  dann irgendwann alles einfach nur noch rosa, selbst die neutraleren Beige-Töne.

Eigentlich kein Wunder, denn der deutsche Markt scheint auch im Bereich Foundation auf das altbewährte Prinzip “One fits all” zu setzen – üblicherweise findet man im Drogerie-Regal vier bis sechs Nuancen eines Make-Ups, die anscheinend mehr oder weniger auf gut Glück zusammengestellt werden und in der Regel im mittleren Farbspektrum rangieren; wer also hellere oder dunklere Haut hat oder eine andere Farbnuance benötigt, der guckt in die Röhre. Hurra Diversity! 

Ist es nicht schön, wie man bei jedem beliebigen Thema auf die Diskrepanz zwischen dem normalverteilten Mainstream-Angebot und den individuellen Bedürfnissen der konkreten Einzelperson zu sprechen kommen kann?

foundationquest
Weite Teile meines aktuellen "Malkastens"

Montag, 26. August 2013

Das Größendilemma mit den EU-Marken

Im September 2011, also vor ziemlich genau zwei Jahren habe ich unter dem Titel ‘Lost in Translation’ eine kleine Abhandlung über BH-Größensysteme verfaßt und die Problematik einer ‘Übersetzung’ wie sie natürlich von allen die sich mit Bra Fitting befassen immer wieder versucht wird.

Ich arbeite ja nun schon eine Weile als Brafitterin und sehe seither was Frauen so tragen. In den meisten Fällen kaufen sie ihre gefühlte BH-Größe, d.h.  bei großen Brüsten entsprechend große Unterbrustbänder, also etwa von 80 bis 95 und dann in den erhältlichen Cups. Oftmals D oder E, schon seltener F oder G und ganz ganz selten kommt mal jemand mit einem H oder J-Cup.  Getragen werden “mitteleuropäische'” Marken versteht sich, also was man so im Handel üblicherweise im ‘Big Cup Bereich’ bekommt: Günstige Versandhaus-Eigenmarken, BHs von Hunkemöller, die gut aufgestellten deutschen Traditionsmarken (z.B. Anita, Triumph) aber auch die eher hochpreisigen BHs von Prima Donna, Chantelle oder Empreinte…

Die Passform und die Qualität der Stücke variiert sehr stark – und das gilt auch für das Volumen der Körbchen, soweit man das bei den meistens (nicht immer!) falsch gewählten Größen sagen kann. Mein vor zwei Jahren eher an Aussagen bei den Busenfreundinnen gewonnener Eindruck, daß die meisten Marken ihr doch sehr kleines Größenspektrum damit aufbessern, daß sie die Cups umso größer machen, hat sich auf jeden Fall erhärtet.

Besonders Prima Donna oder auch Empreinte fallen vergleichsweise riesig aus. Das heißt auf der einen Seite natürlich erst mal, daß eine Kreuzgrößentheorie der Art wie 80A = 75B = 70C = 65D (körbchenvolumen-mäßig) nicht mehr hinhaut. 

Auf der anderen bedeutet es aber auch, daß man tatsächlich eher andersherum denken muß, als das bisher bei den BF der Fall war: eine britische Größe fällt in vielen Fällen kleiner aus als die einer kontinentaleuropäischen Big-Cup-Marke. D.h. wenn ein getragenes D-Cup zwar zu klein aber nicht völlig katastrophal zu klein ist, kann man davon ausgehen, daß die gleiche Größe bei einer UK-Marke den Effekt einer Großbäckerei erzielen würde: Brötchen (rausquellendes Brustgewebe) überall. 

Ich bin mittlerweile dazu übergegangen, das auch so zu erklären: daß das britische, feiner unterteilte Größensystem unter anderem dazu führt, daß man meist einen größeren Buchstaben benötigt. Das ist, wie gesagt, häufig noch nicht mal gelogen. Und auch wenn erzeugt es eine Art von Entspannungsmoment, denn Buchstabenphobie ist doch bei vielen Frauen ein großes Problem. (Ich weiß nicht, wie oft “Doppel D” verstanden wird, wenn ich “Doppel G” gesagt habe… man verzeihe mir also eine solche psychologische Rumtrickserei.)

Selbstverständlich hat das mit dem größeren Buchstaben auch viel mit einem ursprünglich schon zu kleinen Körbchen und einem zu großen Unterbrustband zu tun. So gibt es die klare Tendenz, daß jemand der seine BH-Größe als 85D einschätzt eigentlich eine 34FF/G benötigt. Das sind zwei Bandgrößen weniger, aber auch (zumindest theoretisch) zwei, drei Cups mehr.

Wie auch schon vor zwei Jahren festgestellt, hebt sich das Verhältnis bei größeren Cups dann meist wieder auf. Ein Empreinte-H-Cup entspricht ca. einem UK-GG-Cup und bei BHs der Marke Change, kann man von einem J-Cup getrost wieder auf ein UK-G-Cup heruntergehen. 

Bekräftigen möchte ich mit dem heutigen Beitrag auf jeden Fall meine alte Position: die totale Unsinnigkeit des Versuchs anhand einer Tabelle die Größen ineinander zu übersetzen. 

So pi mal Daumen kann man sagen, daß die meisten herkömmlichen Marken im Bereich um D und E-Cups herum deutlich größere Körbchen produzieren als die einschlägigen UK-Marken (Bravissimo, Curvy Kate, Eveden, Panache) und die Differenz darüber unterschiedlich je nach Marke und Konstruktionsqualität ausfällt. 

Marken die eigentlich nur ihre auf E-Cups ausgerichteten Minimiser-Schnitte hochziehen bis zum G-Cup, kann man entsprechend für größere Brüste, die sich nicht mehr einfach platt drücken lassen, vergessen weil das Volumen ziemlich deutlich nicht ausreicht. Dagegen gibt es auch spezialisiertere Marken, die auch ab F-Cup noch ordentliche, gut passende BHs konstruieren, beispielsweise Empreinte, Prima Donna und Ulla.


Meine Erfahrungen mit europäischen Marken sind immer noch sehr begrenzt – mehr als einen Eindruck kann ich also nicht liefern. Wenn man richtig damit arbeitet und auch noch britische Marken zum Vergleich hat, kann man vielleicht doch ein genaueres Übersetzungsschema erstellen. Derzeit wirkt es aber auf mich immer noch so, als würde jeder Hersteller ein Potpourri von willkürlichen Größen produzieren, was nicht nur Kundinnen sondern auch Verkäuferinnen heillos durcheinander bringt. Insofern ist es wohl nicht nur sachlicher Unkenntnis zuzuschreiben, warum so viele Frauen sagen, sie probieren jedes Mal gefühlte hundert Modelle an, bevor ihnen eins paßt und wenn sie ein gutes Exemplar gefunden haben, dann kaufen sie das auch immer und immer wieder…

In Zeiten von Selbstbedienung (kaum ein Geschäft bietet eine individuelle Größenberatung an) und Online-Shopping sind solche Abweichungen eigentlich nicht so besonders smart respektive geschäftsfördernd. Denn wenn man nicht an einem spezifischen Modell hängt (weil man es im Fachgeschäft mal angepaßt bekommen hat) bzw. dieses nicht mehr produziert wird (passiert ja selbst bei den traditionellsten aller Hersteller) oder man einfach rausgewachsen ist, dann kann man die Markenbindung eigentlich auch vergessen, oder?

Schon mich als quasi-Profi und ex-Bra-Nerd mit meinen über vier Jahren Bra Fitting-Meditationen nervt die Tatsache, daß ich nicht nur auf Schnittkompatibilität sondern auch  noch ganz banal auf “Größeninterpretation” achten muß, wenn ich einen BH anpassen will. Für jemanden, der eigentlich gar keine Lust hat, auf mehr zu achten als auf Farbe oder Schnittführung (also auszusuchen ob man einen T-Shirt-BH oder sexy Lingerie haben möchte), stellt die Problematik eine beinahe unüberwindbare Hürde zum “BH-Glück” dar.

Letzten Endes wirkt die Größenverwirrung beinahe wie eine absichtliche Strategie, Frauen in einem Zustand von Unmündigkeit zu halten, in dem sie völlig von der Kompetenz einer Fachverkäuferin abhängig sind. (Ähm ja, Verschwörungstheorie…)

Für mich ist jedenfalls die logische Konsequenz, mich mit EU-Marken gar nicht weiter zu befassen, sondern mich einfach an die (deswegen auch in der Online-Bra Fitting Szene so beliebten) UK-Marken zu halten…

Wie haltet ihr's so mit den Größen? Seid ihr marken-treu? Kauft ihr immer das Modell, von dem ihr wißt, daß es paßt?  Oder seid ihr experimenteller?


Montag, 24. September 2012

"Also sie sind doch eine 75C..."/ "But you must be a 34C..."

In English after the jump

...sagte einst eine Verkäuferin in einem Fachgeschäft zu mir. Das war vor vier Jahren, als ich noch nie von den Busenfreundinnen oder Brafitting gehört hatte. Die Fitterin des kleinen Ladens in Niedersachsens schöner Hauptstadt, schien mir kompetent und nett. Schon damals war mir zwar klar, dass mir eine Größe, die es auch bei H&M gibt nicht perfekt passt, aber ich dachte dann doch: Die Spezialistin weiß das bestimmt besser als ich.

Ich habe mich lange gefragt, wie eine Verkäuferin (vielleicht war es auch die Inhaberin) deren Aufgabe neben dem Verkaufen, das Fitting ist, so wenig Ahnung von ihrem Metier haben kann? Ich erinnere mich deutlich, dass sie Masquerade führten, also eine Marke die Bhs hat, die es in meiner Größe 30FF gibt. Während des Fittings wurde ihr dann zwar klar, dass mir 75C nicht passt, aber über 70DD kamen wir nicht heraus und so ging ich mit einem Euro-Plunge Triumph in 75D nach Hause, der heute schon anderswo ein Zuhause gefunden hat. Damals habe ich nicht wirklich viel neues über meine Brüste gelernt.

Ich kann mir vorstellen, dass viele Frauen, die so ein Erlebnis haben wie ich, erst einmal keinen Laden mehr aufsuchen. Bei mir ging das ja alles noch relativ glimpflich ab, aber ich habe nun schon von einigen gehört, denen an den Kopf geworfen wurde, sie seien unnormal (mein persönliches Unwort aller Jahre). Das ist natürlich reichlich Blödsinn. Aber ein so gebrannte Person wird natürlich so schnell wahrscheinlich kein Geschäft mehr aufsuchen. Das bedeutet auch, dass die Verkäuferinnen gar nicht mit dem gesamten Größenspektrum und insbesondere denen an den Enden des Größenspektrums konfrontiert werden. Das heißt es gibt keine Nachfrage und wo es keine Nachfrage gibt, muss auch kein Bedarf gedeckt werden. Es macht so marktwirtschaftlich keinen Sinn ein kaum nachgefragtes Produkt anzubieten.

Andere Gründe ein solches Geschäft nicht aufzusuchen, hängen sicherlich auch mit dem Image deutscher Unterwäschefachgeschäfte zusammen. Ich kann mich noch erinnern wie mich meine verzweifelte Mutter mal in ein Geschäft brachte das neben weißen und beigen Full-Cups in 'großen Größen' auch Stützstrümpfe verkaufte. Ein anderer Laden in den ich hinein gestürmt war, weil die Lingerie so nett ausschaute, verkaufte hauptsächlich Sexspielzeug. Darüberhinaus sind solche Geschäfte in Deutschland oft im höherpreisigen Segment zu finden, d.h. Bhs gibt es ab 50€ aufwärts.

Eine anderes Problem ist, was diese Läden wirklich im Angebot haben. Viele Läden bieten nur weit bekannte Marken wie Triumph und Passionata an. Wenn das dann mit einer Verkäuferin zusammentrifft, die nicht besonders internetaffin ist und/oder nicht in den Genuss einer Ausbildung durch eine erfahrene Fitterin gekommen ist, dann darf man sich nicht wundern, dass sie im 'Was-es-bei-uns-nicht-zu-kaufen-gibt,-gibt-es-nicht'-Paradigma gefangen ist. Auch darf man nicht vergessen, dass für einige Verkäufer_Innen das Fitting keine Herzensangelegenheit ist, sondern eben nur ein Job.

Außerdem kann es natürlich sein, dass die Käuferin unter Buchstabenphobie leidet. Eine Fitterin erzählte mir mal, dass eine Kundin sich weigerte einen Bh mit einem H-Körbchen zu kaufen, denn so enorm riesig wären ihre Brüste ja nun nicht

Trotzdem bin ich ein großer Fan von Live Fittings. Man kann viele, viele Modelle anprobieren ohne sich mehrfach durch den Onlinebestellvorgang und das darauf folgende Umtauschprozedere zu quälen. Und natürlich gibt es auch Verkäufer_Innen die mit Leidenschaft und Fachwissen dabei sind. Ich habe super Erfahrungen bei Bravissimo in London Covent Garden machen dürfen, bei Doppel D in Berlin und bei zwei Läden, die ich in Toronto (Tryst und Secrets From Your Sister) besucht habe. Hier findet ihr übrigens eine Liste der von Busenfreundinnen getesteten Läden (hauptsächlich in Deutschland): http://busenfreundinnen.net/viewforum.php?f=17.

Habt ihr auch so Horrorgeschichten auf Lager? Oder durftet ihr schon Glücksmomente in Umkleidekabinen erleben?


MiaRose bloggt seit Ende 2011 auf Drüber&Drunter. Neben Brafitting schlägt ihr Herz für sinnvolle/lose Diskussionen, gutes Essen, Jugendliteratur und allerlei anderes popkulturelles Gedöns. Ihre aktuellen Maße sind (94) 97 (96)-73-101. Ihren Vorstellungspost findet ihr hier: Me, myself and I.

Montag, 13. Juni 2011

Brafitting in den Medien: "Der richtige BH" von Noelle O’Brien-Coker

Ihr habt sicher auch schon mindestens einen dieser reißerischen Beiträge über Brüste im Fernsehen gesehen. Einschlägige Boulevardmagazine senden in regelmäßigen Abständen Features, in denen es um das Leiden von manchmal klein- aber meist großbrüstigen Frauen geht, die sich einer OP unterziehen wollen.
Eine willkommene Gelegenheit, nackte Brüste zu zeigen und sämtliche denkbaren Vorurteile zu bestätigen. Besonders gerne ist der Tenor: Brüste über Cup E sind riesig und führen auf direktem Weg zu körperlichen Schmerzen und psychischen Problemen.

Nun wurde ich durch maria aus dem Busenfreundinnen-Forum auf einen kurzen Fernsehbeitrag aufmerksam, der endlich mit diesem Muster bricht. Man könnte schon sagen, es handelt sich um einen Propagandafilm fürs Brafitting. Zumindest in Hinsicht auf Aufklärung ist er klasse.
Ich hoffe, man kann ihn noch längerfristig im Netz angucken - häufig kann man die Filme ja nur in den zwei Wochen nach Ausstrahlungstermin sehen.

Noelle O’Brien-Coker hat sich für das WDR-Magazin Frau.TV auf die Suche nach einem gut passenden BH gemacht... Das Video ist zu finden unter:

(Link zur Seite der Sendung vom 26.05.2011)

Diskussionsthread bei den Busenfreundinnen: WDR FrauTV vom 26.05.11

Mittwoch, 1. Juni 2011

Kaffeeröster-BHs - die wilde Dreizehn

Bildquelle

Ich bin mal wieder auf ein aktuelles Unterwäsche-Angebot bei Tchibo gestoßen: es gibt gerade Basis-T-Shirt-BHs in Farben, die angeblich von Petits Fours (also Zuckergebäck) inspiriert sind.
Daß BHs "vom Kaffeeröster" (wie es so schön heißt), leider immer nur in den One-Size-Fits-All-Größen angeboten werden, die angeblich der weiblichen Bevölkerungsmehrheit passen, dürfte hinreichend bekannt sein.

Was ich allerdings bemerkenswert finde, ist daß nicht freimütig zugegeben wird, daß man sich nur an diese mehr oder weniger große Zielgruppe "Durchschnittsfrau" richtet, sondern daß wirklich so getan wird, als würde man mit dem Angebot den gesamten Bedarf decken. Zitat aus dem aktuellen Werbevideo: "Also Tchibo-BHs sind für fast jede Frau, also für fast jede Größe bieten wir einen bestimmten BH an." (Tchibo - Experten: Hinter den Kulissen zum Wäscheshooting, ab 1:06 // Youtube-Link)

Das suggeriert ja nun wirklich eine drastische Erweiterung des Größenspektrums; angeboten werden aber: 75A, 75B, 75C, 80A, 80B, 80C, 80D, 85A, 85B, 85C, 85D, 90C, 90D, also ganze 13 Größen. Einige davon jeweils nur bei einem Modell: 85A gibt es bspw. nur als Push-Up-Variante, die D-Cups nur bei den als "Bügel-BH" ausgezeichneten Exemplaren.
Krönung des ganzen ist der SoftBH in "Einheitsgröße. Passend für A-Cup 75–85, B-Cup 70–85 und C-Cup 70–80." SIC!

Vom Erfolg zeuge auch, so heißt es im Video direkt im Anschluß an den zitierten Satz, daß statistisch gesehen jede zweite Frau einen Tchibo-BH trage. (Wie jetzt? Jede zweite Frau besitzt einen? Jede zweite Frau trägt täglich einen? Tchibo hat 50% Marktanteil bei verkauften BHs?) Daraus folgere man, daß man alles richtig gemacht habe und sei stolz darauf, "daß man für jede Frau etwas anbieten kann." (a.a.O, 1:17) Und das gäbe es so eben nur bei Tchibo.

!?!

Also gut, man könnte sagen, solche Aussagen folgten einfach dem Prinzip von Werbung und seien kein Grund sich aufzuregen. Ich kann aber nicht umhin - ich ärgere mich! Klar weiß ich, daß es "das" entgegen der Werbeaussage nicht nur bei Tchibo gibt, sondern auch bei jeder anderen x-beliebigen Textilläden-Kette. Die genannten 13 Größen sind wirklich die, die man überall bekommt. Auch bei Feinkost Albrecht im Sonderangebot. Und ich weiß auch, daß das schlechtsortierteste Fachgeschäft noch mehr als diese 13 Größen führt.
Aber was diese Werbung vor allem reproduziert ist eine Körpernorm, der zufolge man von einem anderen Planeten stammen muß, wenn einem die angebotenen Größen eben nicht passen. Das heißt in der Konsequenz, daß sich unglaublich viele Frauen in die "infamous Thirteen" reinquetschen, um sich "normal" fühlen zu können. Gerade auf junge Mädchen, die sowieso Issues mit ihrem Körper haben, wirkt sowas enorm verunsichernd.

Dabei gibt es BHs ab Unterbrustband 60 bis jenseits von 120 in allen erdenklichen Körbchen-Kombinationen: von AAA bis L-Cup. Es gibt BH-Modelle, die in 84 (!) Größen angeboten werden und trotzdem nicht die Welt kosten.

Also bitte, sagt es weiter: Es ist keine Katastrophe nicht in die Standardgrößen zu passen!
Gebt euch daher nicht mit der erstbesten zufrieden!

Wie sind eure Erfahrungen mit der wilden 13 - passen euch die Größen?
Besitzt ihr einen oder mehrere BHs aus dem Angebot eines Nicht-Textil-Ladens?
Würdet ihr euch da ein größeres Angebot wünschen oder kauft ihr sowieso lieber im Fachhandel?
Und last but not least: Ärgert ihr euch auch über solche Aussagen/Videos?

So, und ich koch mir jetzt erst mal nen Kaffee zum Runterkommen - Espresso vom La Tazza D'Oro-Café nebenan. ;)


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