D&D-Tip: Persönliche BH-Beratung in Hannover

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Freitag, 25. Januar 2013

Ein bißchen off topic: Beleidigungen

Im Oktober habe ich angefangen diesen Blogpost zu schreiben. Aber nachdem das Thema kein Ende nehmen wollte und ich an der englischen Ausgangsversion immer noch Verbesserungen vorgenommen habe, verwandelte sich der Text langsam aber sicher in einen meiner längerfristigen Schubladenbewohner. 

Nun kann man natürlich die Frage von Beleidigungen und Übergriffen nicht längerfristig ignorieren. Man begegnet dem Thema ständig, wenn man die Zeitung liest, einen Blog, sich mit FreundInnen trifft, wenn man auf die Straße geht – einfach überall. 

Meine letzten Berührungspunkte waren der Beitrag You don’t have to put on the red light* (*you’re fair game anyway) von Becky (Busts4Justice) und eine von Bibi angefangene Diskussion bei den Busenfreundinnen über die Kommentare zu einem Spiegel Online-Artikel zur sog. Brüderle-Affaire. Also unternehme ich heute einen neuen Versuch mit dem Thema. (Sorry, es ist furchtbar lang geworden!)

Also, dieser Beitrag nahm seinen Ausgang vor längerer Zeit, als ich über einen Blogpost von Katrin von den Reizende Rundungen (einem Mode-Blog, den ihr hoffentlich schon kennt ;-)) stolperte. Sie beanwortet darin die Frage von einer ihrer Leserinnen, wie man am besten mit Beleidigungen umgeht. Und obwohl Katrin, wie immer, einige sehr tolle und ermutigende Dinge darüber sagt wie man das Gefühl, verletzt und gedemütigt worden zu sein, mit positiver Einstellung begegnen kann, habe ich doch das Gefühl, daß mir ein paar Punkte fehlen. Nachdem mich die Sache einige Tage nicht losließ, habe ich beschlossen einen eigenen Post dazu zu verfassen.

Im folgenden Beitrag konzentriere ich mich vor allem auf das Thema “Beleidigungen von Fremden”; etwas das Katrin auch in einem Folgepost namens “Schimpftirade auf offener Straße” beschreibt. Das hat seinen Grund darin, daß ich selten von Freunden oder Bekannten mit abfälligen Bemerkungen konfrontiert werde. (Ein Hoch auf meine Bubble der Harmonie!) Ein weiteres, wichtiges Thema wären Internet-Hater und Trolle; aber ich weiß nicht wie ich darauf auch noch eingehen soll, ohne hier völlig den Rahmen zu spregen.

Vielen Dank an meinen Mitbewohner für die kreative Hilfestellung! ;-)

Worum geht's? Allgemein zum Thema...

Schon mal vorneweg: Eine Beleidigung sind etwas, was jeden treffen kann. Nichtsdestotrotz, die Wahrscheinlichkeit hängt natürlich auch nicht unwesentlich an der eigenen Position in der sozialen Hierarchie, d.h. es ist deutlich wahrscheinlicher zur Zielscheibe zu werden, wenn man zufällig eine Frau, schwarz, queer, behindert etc. ist. Das hat IMO mehrere Gründe, die ich hoffentlich im Folgenden etwas ausführen kann. Hauptsächlicher Faktor ist m.E. jedoch, daß man vom Angreifer als jemand wahrgenommen wird, von dem man keine Gegenwehr erwartet.

Das, und das kann man nicht genug betonen, heißt natürlich nicht, daß man selber schuld daran ist, beleidigt zu werden, weil man “schwach” erscheint. Die Beleidigung bestätigt nicht, daß man zu fett, zu schwarz, zu queer oder einfach zu provokativ ist. Das heißt, man kann den Übergriff nicht vermeiden, indem man den Kopf unten hält und ein paar geheimen Regeln folgt. Wirklich, bitte als Mantra übernehmen: Es ist nicht deine Schuld! Es gibt keine Rechtfertigung für verbale Übergriffe. Es ist dein Recht zu sein, was und wer du bist – völlig gleichgültig, was andre Leute denken!

Und, mal ehrlich, sie können denken, was sie wollen, solange sie dabei den Mund halten. Leider sind wir damit schon beim Problem angekommen – es gibt immer jemanden, der die fundamentalen Regeln zwischenmenschlichen Verhaltens nicht versteht und keinen Filter zwischen Denken und Sprechen kennt. Also sagen sie direkt was ihnen in den Kopf kommt – und meistens ist das nichts, was man unbedingt hören wollte.

Die Frage dabei wäre: Warum machen sie das? 
Und die Antwort darauf ist ziemlich einfach: Weil sie sich dadurch besser fühlen.

Jemanden zu beleidigen heißt jemanden zu objektivieren, heißt sich selber als überlegen zu imaginieren und damit das eigene, niedrige Selbstwertgefühl zu pushen. Das funktioniert natürlich nur, solange das Opfer des Übergriffs auf der Empfängerseite der Aggression bleibt und in seinem Objektstatus verharrt. Sobald man anfängt sich zur Wehr zur setzen, verwandelt sich der gewünschte Effekt in sein Gegenteil.

Das ist nicht nur für den Aggressor der Fall sondern auch für das Opfer. Irgendeine Reaktion auf eine Bedrohung ist notwendig, um sie verarbeiten zu können. Klassisch ist das eine Entscheidung zwischen “Fight or Flight”, also Kampf oder Flucht. Nun wäre meine küchenpsycholgische Interpretation der Situation, daß im Fall einer Beleidigung der Übergriff bereits erfolgt ist. Du kannst der Attacke nicht mehr entkommen, weil sie bereits erfolgt ist. Also hast man zwei Optionen...

Wie gehe ich mit Beleidigungen um?

Reaktion 1: Ignorieren
Man stellt sich vor, man sei undurchdringlich und läßt die Beleidigung einfach von sich abtropfen. Das heißt du bist in einer Position, in der du die Beleidung als etwas Fiktionales ansehen kannst, das dein persönliches Schutzschild nicht durchdringt. Du weißt, daß der Angreifer eigentlich eine bemitleidenswerte Kreatur ist und der Angriff für dich keinerlei Bedeutung hat. Das ist eine sehr beneidenswerte Haltung und ich bin mir sicher, daß es nicht viele gibt, die diese erreicht haben. Es ist quasi so eine Art schwarzer Gürtel in Gelassenheit  nötig. Und auch wenn man gute Tage hat, an denen das gelingt, gibt es auch andere.

In diesen Fällen fühlt man sich verletzt und gedemütigt und es dauert Stunden, bis man den Angriff einigermaßen “verdaut” hat. Ziemlich wahrscheinlich wird man einige Zeit darauf verwenden, darüber nachzudenken wie man solche Situationen in Zukunft vermeiden kann und damit auch inwiefern sie berechtigt war (Bin ich wirklich zu [bitte irgendeinen Makel einfügen]?). Vielleicht denkt man darüber nach, eine Diät anzufangen, unauffälligere Klamotten zu tragen, vielleicht überlegt man sogar, ob eine Schönheitsoperation die Lösung wäre…

Viele Menschen sind verzweifelt bemüht als etwas/jemand durchzugehen, das/der wenig (negative) Aufmerksamkeit auf sich zieht: homosexuelle Männer zelebrieren ein Macho-Gehabe um bloß nicht als “Schwuchtel” wahrgenommen zu werden und viele Frauen verstecken sich in farblosen Säcken in der Hoffnung, unsichtbar zu werden.

Eine gute Freundin von mir gestand mir vor einer Weile, daß sie sich verstärkt Gedanken um ihr Outfit und ihr Auftreten mache, da sie häufiger als “Lesbe” betitelt worden sei. Sie sagte, sie ziehe in Erwägung sich die Haare wachsen  zu lassen und überlege, mehr Klamotten zu tragen, die weniger “butchy” und femininer sei. Wir sprachen ein paar Minuten darüber und kamen schnell zu dem Schluß, daß das vermutlich gegen dieses Schubladendenken gar nicht helfen würde; alles was sie so erreichen könnte, wäre sich selbst zu verleugnen um in ein männliches Klischeebild zu passen. Dazu kommt ja auch, daß als Lesbe bezeichnet zu werden auch nichts ist, wofür man sich schämen müßte, auch dann nicht, wenn man es schöner fände, nicht schon beim ersten Eindruck in eine solche Schublade gesteckt zu werden bzw. überhaupt lieber selber wählen möchte, als was man wahrgenommen wird. 

Kleiner Exkurs: Sexuell aufgeladene Sprüche
Wie dem auch sei, die Diskussion brachte einen anderen Aspekt ans Licht, den ich in dem Kontext für relevanter halte: Es ist der Faktor “Beweis mir das Gegenteil”. Wenn dich ein Kerl als Lesbe bezeichnet kann das eine sehr krude Art von Anmache sein. Die Implikation dabei wäre “Wenn du keine Lesbe bist, was ist dann deine Ausrede nicht mit mir was zu trinken/mich zu küssen/Sex mit mir zu haben.”

Die Grenze zwischen einem Anmachspruch und einer Beleidigung ist oft sehr, sehr dünn und meist überhaupt nicht existent. Warst du schon mal in der Situation, daß du dich gefragt hast, ob so ein Spruch überhaupt bei irgendjemandem funktionieren könnte? Daß irgendjemand auf eine solche Anmache positiv reagieren könnte?

Ich schreibe das natürlich aus der Perspektive einer Frau mit großen Brüsten, die mir eine Menge Kommentare einbringen, von absolut lächerlich bis hin zu wirklich eklig. Aber schlußendlich ist es eben egal, was es ist – Menschen und Männer im besonderen schaffen es eben immer, einen schwachen Punkt zu finden, auf dem sie rumhacken können.

Ich will jetzt nicht in einen Rant über meine Erfahrungen abschweifen. Worum es mir ging, war klar zu machen, daß auch sexuell aufgeladene Sprüche als Beleidigungen fungieren, die jemanden objektivieren und dadurch den Sprecher in seiner Über-Subjektivität bestärken.

Reaktion 2: Spiegeln
Wie ich schon oben erwähnt habe, gibt es zwei Reaktionen: die eine wäre zu versuchen, die Beleidigung zu ignorieren, die andere ist, die erfahrene Aggression zu spiegeln, sie also direkt 1:1 zurückzugeben. Jemand kommentiert deinen Körper? Dann sag ihm, er ist häßlich, dumm, was auch immer dir gerade einfällt. Es muß  nicht geistreich sein (obwohl es natürlich immer schön ist, wenn einem was Gutes/Witziges/Intelligentes einfällt). Es geht nur darum, etwas Negatives zurückzugeben.

Die erste Reaktion die du bekommen wirst ist Überraschung. Jemand der andere auf die Art beleidigt wie er dich gerade beleidigt hat, rechnet nicht mit Widerstand. Die zweite Reaktion wird vermutlich Ärger und Wut darüber sein, daß du es gewagt hast, den Spieß umzudrehen. Und das ist der Moment der einfach unbezahlbar ist und dir ermöglicht, einfach weiterzugehen, fröhlich pfeifend, statt dich für Stunden selbst zu hassen. 

Kurz: Sich zu wehren wirkt wirklich Wunder. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, daß sich damit die Frage der Aggression-in-sich-Hineinfressens wirklich erledigt hat. So kann  man die Akte Beleidigung direkt schließen und einen schönen Resttag haben.

Natürlich muß man sich überlegen, ob man sich in der entsprechenden Situation sicher genug fühlt. Es ist sicherlich keine gute Idee, einen wütenden Mob zu provozieren oder jemanden in einer Situation herauszufordern, in der es niemanden gibt, der dir im Notfall zur Hilfe eilen könnte. Andererseits finden die meisten Beleidigungen am hellichten Tag auf offener Straße statt und die Angreifer sind nicht unbedingt 2-Meter-Nazis, zu deren liebsten Hobbies Straßenkämpfe gehören.

Soweit mein ursprünglicher Plan. Ich möchte noch ganz kurz ein paar Sachen sagen.

Finale Anmerkungen:

Mein Ratschlag mit dem “Zurückschlagen” klappt vermutlich nicht für alle. Ich denke dabei vor allem an Situationen in denen sexuelle Übergriffe stattfinden und die Opfer sich hinterher Vorwürfe machen – und ihnen Vorwürfe gemacht werden – sie hätten nicht ausreichend deutlich Nein! gesagt. Das ist nicht, was ich hiermit sagen will. Ich möchte ermutigen, sich Beleidigungen nicht gefallen zu lassen. Eben weil man ihnen nicht entgehen kann.

In meinem Leben praktiziere ich trotzdem einige “Flight-Strategien” – ich laufe mit Kopfhörern durch die Stadt, vermeide viele Locations (z.B. Prollokneipen/-dissen) und ggf. auch Gruppen von männlichen Halbwüchsigen. Dazu gehören auch “Stealthy-Approaches” wie eine gewisse Auswahl von Klamotten, die nicht sonderlich feminin wirkt. (Das Tragen von Röcken soll sich bspw. wirklich signifikant in der Anzahl von blöden Anmachen niederschlagen!)

Taktische Vorgehen bei Bekannten und Freunden: Weil es natürlich auch vorkommt, daß man einen blöden Spruch von jemandem reingedrückt bekommt, den man besser kennt und vielleicht sogar mag: Hier kann es helfen, die Person darauf anzusprechen, daß man sich davon verletzt fühlt. Durch eine “Ich fühle mich soundso”-Formulierung läßt sich meistens eine persönliche Ebene herstellen, durch die der anderen Person die Implikationen der eigenen Aussage bewußt werden, wodurch man ein schlechtes Gewissen ergo eine längerfristige Besserung erzeugen kann. (Wenn man Glück hat.)

So, jetzt reicht’s aber wirklich. Wenn euch noch was einfällt, würde ich mich wahnsinnig über Kommentare freuen.

Wie geht ihr mit Beleidigungen um?

Somewhat off topic: Insults

I started writing this blog post in October, inspired by a post by Katrin of Reizende Rundungen (a German fashion blog) about verbal assaults and how to deal with them. As it’s such an endless topic, I never thought it to be actually finished so the following musings started to become one of my many desk drawer inhabitants.

Now, it’s really impossible not to stumble upon the question of assaults and body shaming and similar things every once in a while, like... everyday. Wether you read a newspaper or a blog or go out on the street or talk to friends – it’s literally everywhere. So, today, this time induced by You don’t have to put on the red light* (*you’re fair game anyway) by Becky Busts4Justice, I try again.

Sonntag, 20. Januar 2013

Blog-Tip: Lebensmittelunverträglichkeiten + Hashimoto

Liebe Blogleserinnen,

heute habe ich mal wieder ein Offtopic-Thema für euch - einen Lesetip zu Lebensmittelunverträglichkeiten und Hashimoto-Thyreoiditis, einer Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, die sich vor allem als Unterfunktion äußert.

Eine Schilddrüsenunterfunktion ist ein recht häufiges Leiden - wer sich mal im Familien- und Freundeskreis umgehört hat, hat das vermutlich schon mitbekommen. ;-) Was viele (die meisten!) nicht wissen, ist daß Hashimoto mittlerweile als die Hauptursache für Unterfunktionen gilt. Entgegen der landläufigen Meinung etabliert sich hierbei gerade die Theorie, daß nicht eine Unterversorgung mit Jod die Ursache für die Unterfunktion der Schilddrüse ist, sondern im Gegenteil die Jodierung von Lebensmitteln wie sie seit Anfang der 80er Jahre praktiziert wird als Auslöser für die Krankheit angesehen werden kann.

Anders gesagt: da davon ausgegangen wurde, daß Deutschland ein Jodmangelgebiet ist, wurde dazu übergegangen, allen Lebensmitteln Jod (vor allem in der Form von jodiertem Speisesalz) hinzuzufügen, um die Versorgung der Bevölkerung zu gewährleisten. Dadurch enthalten mittlerweile fast alle in Deutschland industriell verarbeiteten Lebensmittel einen, nach der Meinung von etlichen ExpertInnen, bedenklich hohen Anteil von Jod. Dieser wiederum muß aber (skurrilerweise) auf den Lebensmitteln nicht ausgewiesen werden!

Diese Verteilung von Jod nach einem willkürlichen Gießkannenprinzip (immer schön drauf auf alles), hat nun - wiederum dieser Theorie nach - dazu geführt, daß Erkrankungen der Schilddrüse nicht rückläufig sondern eher auf dem Vormarsch sind.
Gießkannen in Frankfurt a.M. außerhalb
ihres natürlichen Lebensraums - des Friedhofs!!
vgl. dazu die Gießkannen-Kategorie @Wiki Commons
Bild von Peng - grazie mille!

Es wird daher bei einer Hashimoto-Diagnose empfohlen, auf jodhaltige Lebensmittel (allem voran natürlich jodiertem Speisesalz) zu verzichten, weil Jod im Verdacht steht die Entzündung der Schilddrüse noch weiter anzuheizen. Die Therapie für Hashimoto besteht also einerseits aus der Verabreichung von Schilddrüsenhormonen, die der Körper selbst nicht mehr produzieren kann und in der weitgehenden Vermeidung von jodhaltigen Produtken. Dummerweise, dank Gießkanne, ist dieses Jod in allem drin, vor allem Milchprodukte gelten als stark "belastet". 

Wer sich jetzt fragt, warum auch aus Generalverdacht eine medizinische Behandlung der Bevölkerung erfolgt, die so unerfreuliche Nebenwirkungen haben kann, der bekommt von mir 100 Punkte und ein Fleißbienchen.

Nun bin ich als "Hashi" bisher eher unwillig gewesen, mich mit dem Thema weitergehend zu befassen - ich nehme jetzt seit Herbst 2011 brav meine Medikamente - mit wechselndem Erfolg - und habe das Jodsalz aus dem WG-Fundus verbannt.

Eine Freundin von mir beschäftigt sich mit dem Thema aber deutlich intensiver, was seinen Grund darin hat, daß sie neben Hashimoto auch noch unter einer Jodunverträglichkeit leidet und ihr Körper auf Zusatzstoffe in der Nahrung wie eine Wünschelrute reagiert. Auf ihrem neuen Blog



schreibt sie unter dem Titel "Lebensmittel"industrie" – Leben und Lebensmittel. Eine Antithese?" über ihre Erfahrungen mit Hashimoto, Jod, anderen Zusatzstoffen, Bioernährung und was ihr sonst noch so einfällt.

Ich denke mal für alle wie mich, die irgendwie betroffen sind, aber zu faul sich selber ins Thema einzulesen, könnte das ziemlich interessant werden. Evtl. hilft es auch einigen, den Ursachen für ihre Symptome auf die Spur zu kommen. Sonst gilt natürlich wie immer: Laienhalbwissen ersetzt keinen Arztbesuch; sucht euch auf jeden Fall eine vernünftige Endikrinologin.

Einen schönen Sonntag wünscht euch,

eure george


Weiterführende Links:
Wikipedia-Artikel: Hashimoto-Thyreoiditis
Forum zu Hashimoto und Morbus Basedow: http://www.ht-mb.de/
Überblick zur Jodfrage bei Hashimoto: http://www.kit-online.org/HT-Jod
Und für alle, die lieber Filmchen gucken - ein "Anti-Jod-Propaganda-Video". ;-)




Donnerstag, 3. Januar 2013

D/E Brafitting für den Mann/ Brafitting for Guys

Meine Lieben, ich wünsche euch einen fabulös-famosen Start ins neue Jahr!

Nachdem wir nun die Glückwünsche (ja, ich bin ein Resolutionen/Jahresbilanzpost-Muffel) hinter uns gebracht hat, gibt es heute die versprochene Fortsetzung zum Thema Gynäkomastie. Heute geht es um das Fitting an sich. Auch Männern auf der Suche nach passenden BHs möchte ich unseren einschlägigen Posts zum Thema empfehlen, denn die Technik des Fittings ist gleich, egal an wessen Körper der Busen sich befindet. Männer mit Gynäkomastie sind allerdings sehr häufig Breitbrüste und stellen oft spezielle Anforderungen an einen BH. Der heutige Beitrag ist von Braberliner, der seit kurzem einen den informativsten und umfassendsten Blog zum Thema betreibt.


Brafitting für den Mann von Braberliner

Während in Fernost der Männer-BH boomt nachdem ein findiger Japaner diesen „erfunden“ hat (http://wishroom.net/store/shopping.php?code=92235), tun sich hierzulande die Männer schwer, den Büstenhalters als Kleidungsstück anzunehmen. Dabei haben viele Männer insbesondere ab dem vierzigsten Lebensjahr einen Busen, dem eine gute Stütze gut tun würde.

Noch immer ist für die meisten Männer die Brust-OP die erste Wahl, um der vermeintlichen Feminisierung des eigenen Busens zu begegnen. Dabei gibt es viel preiswerte und noch dazu schicke Alternativen. Als einer der wenigen Männer, die sich gegen einen operativen Eingriff und zu ihrem Körper bekennen, habe ich nach langer Überlegung und Überwindung begonnen, einen Büstenhalter zu tragen. Das Positive daran ist, ich fühle mich wohl und bin weiterhin ein Mann.

Ein Männerbusen verändert unser Lebensgefühl, die einen klagen über ein Ziehen, die anderen über Rückenschmerzen, einen Dritten stört das Wackeln des Busens beim Laufen, beim Treppensteigen etc.. Dann kommt der Rat von einem oder einer Dritten oder man kommt selbst auf die Idee, dass ein BH vielleicht helfen könnte. Wenn man(n) den Entschluss gefasst hat, es zu probieren, dann sollte der BH auch wirklich helfen. Das heißt aber, er muss passen.

Was sind die Kriterien für den passenden BH?

1. Man muss sich darin wohlfühlen
2. Man muss sich darin wohlfühlen
3. Man muss sich darin wohlfühlen

Wie geht das?

Am Anfang steht das Maßband. Der Körperbau eines jeden Menschen ist verschieden. Aber, der passende BH muss stützen. Das heißt, wichtig ist ein Unterbrustband, dass diese Stützfunktion erfüllt. Die Körbchen müssen den ganzen Busen aufnehmen, sonst wird die Brust gequetscht oder quillt an allen möglichen Stellen aus dem Körbchen heraus. Das ist nicht nur unschön sondern auch schmerzhaft.

Richtig messen, heißt unterhalb des Brustansatzes eng und locker messen. Danach locker über der stärksten Stelle der Brust messen. Dabei sollte man im Stehen und nach vorn gebeugt messen, da das Gewebe flächig verteilt ist und beim Vorbeugen der Schwerkraft folgt. Mit den erzielten Ergebnissen kann die Suche nach dem passenden BH beginnen.

Buchstabenphobie gibt es nicht nur bei Frauen, sondern insbesondere bei Männern. Also, keine Angst vor Buchstaben ab C. Man(n) sollte sich nicht scheuen, einen BH in den Körbchengrößen C, D, DD oder E zu testen. Die Buchstaben gehen mittlerweile bis K und da sind mehrere Doppelbuchstaben dazwischen. Das heißt ein Körbchen in D ist kleiner, als herkömmlich vermutet.

Wichtig ist: professionelle Beratung, es gilt das Gleiche, was auch bei Frauen gilt, das UBB muss parallel zum Boden sein und auch bei der Bewegung in dieser Position bleiben, die Träger sollen nicht einschneiden aber auch nicht rutschen, die Körbchen sollen die ganze Brust aufnehmen, ja und der BH muss einem auch gefallen. Es ist immer gut, besonders am Anfang, wenn die Freundin, die Frau, eine gute Bekannte oder die Verkäuferin den Sitz begutachtet und prüft. Man kann nicht alles allein am Spiegel beurteilen, zumal man meistens auch irgendwie aufgeregt ist und im eigenen Urteilsvermögen dann eingeschränkt. Am Allerwichtigsten aber ist, dass der BH bequem ist, man muss ihn den ganzen Tag tragen können, ohne dass er dauernd drückt oder die Brust fortwährend verrutscht.

Bügellos oder Bügel-BH?

Bügel-BHs haben den Vorteil, dass sie besser stützen, als Bügellose. Meine Erfahrung sagt mir, dass Männer eher BHs mit breiteren Bügeln brauchen, da die Brust flächiger verteilt ist. Männer möchten eher kaschieren, aber ein BH kann nur sehr begrenzt kaschieren, weil er nur das hält, was da ist. Kaschieren muss also die Oberbekleidung, weitere Hemden oder Shirts, weniger durchsichtige Stoffe. Wer sich nicht daran stört, dass seine Silhouette etwas weiblicher wirkt, kann auch knappere Oberbekleidung tragen, muss sich aber seiner Wirkung gegenüber anderen bewusst sein.

Welche BHs sind empfehlenswert?

Wer sich mal in einem Kaufhaus in der Dessous-Abteilung umgesehen hat, der weiß wie schwer es bei einem vermeintlichen gigantischen Angebot den richtigen BH zu finden. Wer dann noch weiß, dass viele Frauen verzweifelt nach einem passenden BH suchen, der staunt. Ich habe lange gebraucht, bis ich passende BHs gefunden habe. Aber die Suche lohnt sich, weil man mit Komfort belohnt wird.

Generell scheinen die Half-Cups mit breiteren Bügeln wie für den Männerbusen konstruiert zu sein. Wer mit einem Unterbrustband von 85 cm (gedehnt sind die viiiel länger) hinkommt, für den findet sich eine reichliche Auswahl beim britischen Hersteller Panache im Segment Superbra, dem jugendlichen Ableger Cleo und dem teureren Label Masquerade. Wer weitere Bänder braucht kann bei Elomi oder Goddess fündig werden., auch bei Change gibt es einige BHs mit Unterbrustbändern bis 100.

Da ich mit einem 85er (UK 38) Band gut klar komme, habe ich mich bislang vor allem mit Bhs von Change, Panache und Cleo anfreunden können. Die Modelle Panache Porcelain, Andorra und Ariza sowie die Cleos Alexa, Frances und Lucy passen mir sehr gut. Modelle von Freya und Fauve werde ich auf alle Fälle auch auf ihre Eignung für die künftige Garderobe prüfen. Die BH’s von Fantasie waren bisher zu meiner Brust inkompatibel.

Exemplarisch möchte ich zwei Modelle kurz vorstellen, den Panache Porcelain Moulded Bra und den Cleo Frances. Die beiden Modelle sind in ihrem Design sehr verschieden, trotzdem sitzen beide BH’s an meinem Körper fast gleich.

Der Panache Porcelain ist ein T-Shirt BH und Full-Cup. Der von mir positiv getestete und als einer der ersten meiner derzeit getragenen BHs erworbene wird von mir meistens im Sommer genutzt, wenn ich hellere Shirts trage und vermeiden will, dass man den BH erkennt. Den Porcelain Moulded Bra gibt es in den Farben weiß, schwarz und beige. Die Größen reichen von 28 - 38, die Cups von DD - G. Die Cups fallen etwas kleiner aus, weshalb ich zu Cup E gegriffen habe. Normalerweise trage ich eine 38DD (EU: ca. 85E). Ich würde den BH vor allem als Einsteiger-BH empfehlen. Wer mit der Trägerlänge und dem hohen Steg klar kommt, findet einen rundum alltagstauglichen Ganztags-BH. Wer einen unauffälligen BH sucht, für den ist der Porcelain erste Wahl.

Wer ein schickes Design tragen möchte und in Kauf nimmt, dass der BH eine runde, apfelförmige Brust formt, der greift zum Cleo Frances. Leider gibt es den kaum noch (bei Bravissimo im Sale und sonst nur noch über eBay), aber der Cleo Lucy hat einen fast identischen Schnitt (Eine Diskussion zu den Cleofamilien: http://busenfreundinnen.net/viewtopic.php?f=124&t=14834). Alternativen könnten auch die Alexa-Schwestern Marcie, Meg und Zia sein. Der Cup ist mit Stickereien verziert und zeichnet sich durch ein recht festes Unterbrustband aus. Die Konstruktion des BHs mit den Außenträgern formt die Brust trotz der eher flachen Körbchen rund, da diese nach vorn und oben geholt wird. Beim T-Shirt-Test zeigt sich jedoch, dass sich hier die Spitze des Cups leicht durch das Shirt drückt, was aber, da wir eher zu weiteren Shirts greifen, weniger von Bedeutung ist. Da auch hier die Spitze relativ elastisch ist, passt er sich gut an die Brust an. Ich muss sagen, ich habe eine geheime Liebe zu diesem BH entwickelt.

Der Steg ist bei Größe 38 DD etwa 7,5 cm hoch und 2,5cm breit, aber das merkt man beim Tragen kaum. Da der Frances ungepaddet ist, ist auch er sehr leicht und angenehm, vor allem für die etwas wärmeren Tage. Der Stoff ist angenehm weich. Allerdings sind die Träger nur zur Hälfte regulierbar. Die Bügel sind biegsam, da sich das UBB relativ weit dehnen lässt, das ist günstig für ausgeprägte Breitbrüste, da das Körbchen so flacher und breiter wird. Den Cleo Frances gibt es im Größenbereich von 28 - 38, D - J.

Wer noch weitere Anregungen sucht, der kann sie sich auch in meinem Blog http://maennerbusen.blogspot.de/ solche holen. Oder besser noch, er geht in ein kompetentes Fachgeschäft, und lässt sich vor Ort entspannt beraten. Männer traut Euch!


MiaRose bloggt seit Ende 2011 auf Drüber&Drunter. Neben Brafitting schlägt ihr Herz für sinnvolle/lose Diskussionen, gutes Essen, Jugendliteratur und allerlei anderes popkulturelles Gedöns. Ihre aktuellen Maße sind (94) 97 (96)-73-101. Ihren Vorstellungspost findet ihr hier: Me, myself and I.