D&D-Tip: Persönliche BH-Beratung in Hannover

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Freitag, 6. April 2012

Thought of the day – mein Gedanke zum Tag

Als ich neulich bei meiner Neurologin im Wartezimmer saß, lachte mich eine Ausgabe der Brigitte woman an. Ich mag diese Zeitschrift gerne durchblättern, weil es dort zwar auch, aber meiner Meinung nach nicht ganz so platt, um Schönheit, Figur und Mode geht. Die Zeitschrift richtet sich zwar an die Frau ab 40, aber auch ich als 28jährige fühle mich davon sehr angesprochen. Oft kommen Frauen zu Wort, die das ganze TamTam um Figur und Diäten aus einer anderen Perspektive sehen, weil sie die endlosen Hassdialoge mit ihrem Körper gegen Akzeptanz und Respekt ihren natürlichen Gegebenheiten gegenüber eingetauscht haben.

In besagter Ausgabe der Brigitte woman gab es einen Artikel über Figurtypen, in dem Frauen mit verschiedenen Formen zu Wort kamen. Überrascht hat mich eine “Birne”, die zugab, manchmal mit etwas Neid auf die “Apfelfrauen” zu blicken, weil diese so schlanke Beine hätten. Das hat meinen Blick auf mich selbst wieder geöffnet, weil ich in der letzten Zeit manchmal traurig war, dass ich als Apfeline nicht überall mit meinem Bauch und meinen Brüsten reinpasse, oder dass es dann zeltig wird, wenn die Bluse so weit über den Bauch herabhängt und die Hüften verdeckt. Manchmal habe ich dann auch neidisch auf die Birnen und Sanduhren dieser Welt geschaut. Der Artikel hat mich gelehrt, dass man an jeder Figur etwas Schönes finden kann. Man sollte versuchen, nicht nur auf die Problemzonen zu schauen, sondern auch mal auf das, was man an sich hat.

Bildquelle:  Wikimedia

Mittwoch, 28. September 2011

Wonderwoman oder: Wie viel Perfektion brauche ich wirklich?

Es ist Montagnachmittag, ein langes Lernwochenende liegt hinter mir, eine neue Lernwoche vor mir. Zunächst aber ein langersehnter Abend mit meinem Freund. Ich bin schon ganz aufgeregt. Eine Woche haben wir uns nicht gesehen, gerade müssen in meinem hübschen Köpfchen Formeln und Zeichen schwirren. So ein schöner Abend zwischendurch bringt mich dann doch ein wenig aus dem Konzept. Ich gehöre leider nicht zu denjenigen, die es aus dem Arm des Liebsten direkt an die harte hölzerne Realität des Schreibtischs schaffen. Irgendwie brauche ich immer so meine Nachbereitung, erstmal wieder aufs Alleinsein einstellen, das Vergangene noch einmal passieren lassen.

Pink Perfection Flower, fotographiert von Angie


Meistens zelebriere ich jedoch nicht nur ein Nachspiel - es bedarf auch einer gewissen Vorbereitung. Manche Dinge müssen einfach gemacht sein: Die Dusche ist Standard, ebenso Haare und Make Up, die passende Kleiderwahl dauert manchmal etwas. Ich will mich schließlich wohlfühlen an so einem Abend und das geht natürlich nur, wenn ich weiß, dass ich adrett und schmeichelhaft angezogen bin. Und nicht nur ich fühle mich wohler, sondern auch mein Freund. Er weiß dann, dass es für mich etwas besonderes ist, mit ihm den Abend zu verbringen, dass ich mich für ihn herausputzen mag.

Einige Stunden später. Ich bin mitten in der letzten Lerneinheit des Tages. Ich gehe in die Küche, hole mir ein Glas Wasser. Die Küchenuhr neigt sich langsam aber stetig gen Dienstag. Auf dem Rückweg ins Zimmer ein kurzer Blick in den Spiegel. Wie war das noch? Hübsches Köpfchen? Davon bin ich gerade mindestens eine Regallänge in der Kosmetikabteilung entfernt. Und die Nägel? Gehen eigentlich auch nicht, auch nicht gerade mal so. Der Urwald könnte auch einmal wieder einen Rasierer vertragen. Aaaaaahhhh! Dabei hatte ich mir alles so schön vorgestellt! Entspannt vom Tag runterkommen und in Düften schwelgen, dann ein kurzer Weg durch die Nacht zu meinem Liebsten. Sollte ich ihn noch länger warten lassen? Ganz absagen und auf morgen vertrösten?

Ich entschließe mich dazu, ihn einfach anzurufen, ihm zu sagen, wie es ist. Den ganzen Abend habe ich mich auf ihn gefreut, jetzt bin ich müde, will einfach nur seine Stimme hören. Als ich ihn frage, wann wir uns denn nun sehen, kommt die Antwort schnell: "Du setzt dich einfach auf dein Fahrrad und kommst her. Du musst dich nicht herausputzen, denn du bist doch immer schön. Und mal abgesehen davon... ich bin auch noch nicht unter die Dusche gekommen."

Der Abend ist wunderbar. Wir beschließen, dass wir einfach auch mal abgekämpft sein dürfen. Dass wir wir sein dürfen, nach einem langen Arbeitstag oder einem Tag voller Prüfungsangst und neuen Inhalten. Dass wir uns nun einfach ineinander fallenlassen dürfen.


Kommentare nach dem Jump.

Freitag, 6. Mai 2011

(K)eine Frage der Größe

Bildquelle: La Redoute via Big Beauty

Laut Pressemitteilung Nr. 194 vom 02.06.2010 des Statistischen Bundesamtes waren im Jahr 2009 rund 43% der in Deutschland lebenden Frauen übergewichtig, Tendenz steigend. Eigentlich sollte man denken, dass sich daraus ein gesteigertes Angebot aufgrund offenkundigen Bedürfnisses für Mode jenseits von Größe 44 ergibt. Eigentlich.

Mode für Mollige, Big is Beautiful, Trends für Starke Frauen, Fesch und Pfundig, Fashion für Frauen mit Format. Das sind die gängigen Schlagwörter, mit denen hierzulande Damenbekleidung in sogenannten Übergrößen beworben wird. Das klingt eher schön gewollt als gekonnt. Es klingt nicht nur so. Die bekannten Kleiderketten mit den zwei Buchstaben führen zwar bereits seit einiger Zeit eigene Linien in großen Größen und auch in vielen Kaufhäusern und Onlineshops scheint ein Trend zum verbreiterten Größenangebot angezeigt. Allerdings bedeutet das nicht, dass es für dicke Frauen deshalb einfach ist, sich modern und typgerecht zu kleiden. Häufig erinnern die Schnitte mehr an Campingausrüstung als an Bekleidung, Verhüllung statt Formvollendung ist die Devise. Stöbert man in den Geschäften, kann man modischen Chic oder eine akzeptable Auswahl an Basics lange suchen - wenn es so etwas gibt, ist es meistens schnell ausverkauft. Daraus könnte man schließen, dass es einen Markt gibt. Doch anstatt sich den wachsenden Bedürfnissen der deutschen Damen durch ein umfangreicheres Repertoire anzupassen, welches zumindest die Größen von 46 bis 50 standardmäßig umfasst, wird dicken Frauen eine Ecke zugeteilt. Viele Labels gehen noch nicht einmal so weit. Bei junger Mode wird das Angebot über Kleidergröße 42 schlagartig dünn.

Woher kommt dieses Missverhältnis und wieso geben sich so viele Frauen damit zufrieden?

Vor einigen Wochen drängte sich mir diese Frage auf, als ich meinen Kleiderschrank ausgemistet habe. Bisher hatte ich mir nicht zugetraut, dass mir Ausgefallenes stehen könnte und ich musste feststellen, dass ich vieles angehäuft hatte, was in einer Nummer größer sicher kleidsamer gewesen wäre. Meistens hatte ich es dann doch gekauft, weil ich froh war, in die größte erhältliche Größe irgendwie doch hineinzupassen. Aber irgendwie war das nicht so ganz das richtige. Ich machte mich also auf die Suche nach einem deutschsprachigen Blog über Plus Size Mode, weil ich mir Tipps erhoffte, was Frauen wie mir - mit mehr Bauch als Taille - stehen könnte und wo man das herbekommt. Vielleicht hatte ich in den Geschäften einfach nicht genau genug gesucht oder mich nicht getraut, weil ich einfach unsicher war, was zu mir passt. Wie soll man da auch drauf kommen, wenn einem selbst aus Übergrößenkatalogen Frauen mit Kleidergröße 40/42 entgegenlächeln, die dann Plus Size Models genannt werden? Häufig werden diese Damen dann auch noch "glattgebügelt", so dass man lediglich eine breitere Version der üblichen Models vor sich hat. Wenn Frauen zunehmen, wachsen sie nun einmal nicht gleichmäßig in Höhe und Breite, sondern jede hat ihre besonderen Körperteile, die durch mehr Gewicht stärker betont werden. Die Proportionen verschieben sich. Wie soll frau damit umgehen? Damit fühlte ich mich ziemlich alleingelassen. Die Suche nach deutschsprachigen Modeblogs verlief zunächst erfolglos. Dafür fand ich jedoch vor allem in Frankreich, Großbritannien und den USA aufschlußreiche Tipps von Frauen, die sich der Eigenschaften ihres Körpers bewusst sind und gelernt haben, damit umzugehen. Und was noch viel wichtiger ist: diese Frauen leben Mode, sie tragen sie nicht aus Überraschung, dass sie ihnen passt, sondern weil sie zeigen möchten, dass es kein Widerspruch ist Kleidergröße 52 zu tragen und schön und interessant auszusehen.

Genau das ist es aber, was uns hier gern vermittelt wird: Dicke Frauen haben auf der Bildfläche der Mode nichts zu suchen! Allenfalls sind sie eine kuriose Randerscheinung, wie beispielsweise Beth Ditto, die einfach nicht einsieht, wieso sie nicht zu ihrem Körper stehen sollte. Das gilt als ungewöhnlich, das gilt als gewagt.
Dicke Frauen sollen sich lieber in ihr XXL-Eckchen verziehen, Kleidung anprobieren, die nicht speziell für Kurven entworfen sondern schlicht augmentiert wurde, mit der sie dann verschämt zur Kasse ziehen, wo sie hoffen, dass die Kassiererin nicht aufs Größenschild guckt. Sie sollen froh sein, wenn sie etwas finden, was einigermaßen passt, einige "Pfunde wegmogelt" und "Problemzonen kaschiert". Dass eine Frau vom Figurtyp O, also mit großem Busen und Bauch und vergleichsweise schmalen Beinen und Schultern, mit Hosen in "figurschmeichelndem" Schnitt in "schlankmachendem" Schwarz nicht unbedingt die beste Kleiderwahl trifft, weiß niemand und es scheint auch niemanden zu interessieren. Wer dick ist, kann eh nichts mehr retten. Also wird kaschiert und modelliert, was das Zeug hält.

Was bleibt der modebewussten dicken Frau im deutschsprachigen Raum, die sich zumindest einen Hauch von high fashion nicht entgehen lassen möchte? Zunächst einmal sollte sie nicht die Augen davor verschließen, dass auch sie hübsch, adrett und kokett aussehen kann, und dass auch sie das Recht auf eine Mode hat, die zu ihr passt und das unterstreicht, was sie ausmacht, anstatt wegzumogeln, wo es nur geht.

Die französische Bloggerin und Deisgnerin Stéphanie Zwicky formuliert das sehr treffend: " Le style n'est pas une taille mais une attitude. " - Mode ist keine Frage der Größe, sondern der Haltung!