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Sonntag, 18. September 2011

Die Sache mit den Kreuzgrößen...



Oder anders gesagt: Wenn ich die Unterbrustbandweite wechsle, welche Körbchengröße muß ich dann wählen?

Es gibt ja den verbreiteten Irrtum, der Cup-Buchstabe bezeichne einen festen Wert, man habe also ein A, B, C oder D-Körbchen - und dann kommt die Unterbrustbandweite hinzu, also 75 wenn man sehr schmal ist, 80 für schon etwas kräftigere oder sportlichere Frauen - es ist gewissermaßen das Medium unter den Unterbrustbändern, 85 wenn man etwas mehr auf den Rippen hat usw.


Das alles bitte sofort vergessen! 

Tatsächlich ist es so, daß sich Körbchengröße und Unterbrustband in einem relationalen Verhältnis befinden. Das heißt, ein Körbchenbuchstabe bezeichnet nur dann ein bestimmtes Cupvolumen wenn es in Zusammenhang mit einem Unterbrustband genannt wird.

80D ist im Körbchen also größer als 75D und kleiner als 85D!
Angenommen man benötigt vom Körbchenvolumen eine 85D, ein 85er Band ist aber zu instabil, dann wählt man als Kreuzgröße nicht die 80D sondern die 80E.
Für das britische Größen-System gilt das natürlich analog.
Zum Beispiel: 40C = 38D = 36DD = 34E = 32F = 30FF = 28G.
Im Zuge des Versuchs eine BH-Größe anhand von Messwerten zu ermitteln, ist das Mißverständnis entstanden, daß man pro Unterbrustbandgröße zwei Körbchengrößen wechseln muß - wenn man nur den Brustumfang aus den Tabellen abliest, kann man leicht dazu kommen, das zu glauben. Allerdings handelt es sich hier genauso um eine Fehlinterpretation wie die Annahme ein A-Cup sei immer gleich groß, da auch hier die Differenz zum Unterbrustumfang außer Acht gelassen wird.

Als Faustregel gilt also: ein Unterbrustband weniger, ein Cup mehr und umgekehrt.

Dadurch ergeben sich übrigens die teilweise sehr exotisch klingenden Größen von "gefitteten BHs".

Die Praxisproblematik:
Natürlich sieht es in der Praxis schon wieder etwas anders aus. Daß sich die Zwei-Körbchen-Regel überhaupt etablieren konnte, hat auch was damit zu tun, daß BHs in unterschiedlichen Größen  auch unterschiedlich sitzen.
Der Zug des Unterbrustbandes wirkt sich auch auf die Körbchen aus - das Cup kann unter Umständen flachgezogen werden, so daß plötzlich Volumen fehlt. Wenn man größentechnisch am oberen oder unteren Rand eines Cups liegt (es also schon knapp oder etwas zu groß ist), sollte man diesen Effekt einberechnen:
In ersterem Fall muß man wohl eher ein Cup mehr als gewöhnlich einrechnen. (Also von 75F auf 70H statt auf 70G hochgehen.)
In zweitem paßt ein BH in 70G vielleicht perfekt, wo 75F noch ein wenig flatterig im Körbchenstoff war.
Zu einem engeren Unterbrustband wird auch oft gegriffen, wenn in der weiteren Größe die Bügel zu schmal sind und auf dem Brustgewebe aufliegen.
Wichtig ist aber auch, mit dem Abrunden nicht zu übertreiben; ein BH sollte stabil, aber immer noch bequem sitzen.

Umgekehrt ist unbedingt darauf zu achten, daß das Unterbrustband für ausreichend Halt und Stabilität sorgt.
Eins der gängigsten Passformprobleme ist bekanntlich die Kombination von zu kleinen Körbchen mit zu langen Unterbrustbändern. Ein solcher, eigentlich nicht passender BH sieht gerade an kleineren Brüsten oft ganz akzeptabel aus. Wählt man dann aber ein kleineres Band, ist das Körbchen plötzlich signifikant zu klein. Grund dafür ist, daß der BH nicht mehr einfach nur locker aufliegt. Auch hier muß man dann mehrere Körbchen "draufschlagen" um zur passenden Größe zu kommen.

Wann ist die Frage nach einer passenden Kreuzgröße überhaupt relevant?
BH-Modelle fallen unterschiedlich aus - es kann also immer vorkommen, daß einem das Unterbrustband eines BHs zu weit oder zu eng ist, obwohl man die normalerweise passende Weite gewählt hat. Ein neuer BH sollte immer auf dem äußersten Häkchen stabil sitzen, um Raum für Nachjustierungen zu lassen, wenn sich das Material durchs Tragen weitet. Sitzt ein BH also nur auf dem engsten Haken gut, dann sollte man ein Unterbrustband weniger wählen (und eben ein Cup aufschlagen). Ist es umgekehrt so, daß ein BH zu eng ist, kann man mal mit einem BH-Verlängerer simulieren, ob eine Größe weiter nicht besser passen würde und dann eine UBB-Weite mehr und ein Cup weniger probieren.

Wie oben bereits angedeutet, gibt es Fälle (vor allem bei kleinen Brüsten), in denen das Körbchen zu tief und die Bügel zu schmal sind; in einer Größe kleiner verteilt sich das Volumen evtl günstiger - die Bügel werden breit und das Körbchen dadurch flach gezogen.

Manchmal verliebt man sich auch irrationalerweise in ein Modell, das nicht in der benötigten Größe produziert wird. Dann kann man auch schummeln und eine Kreuzgröße kaufen und diese entweder kürzen (lassen) oder verlängern. Letzteres ist natürlich einfacher, da man nur einen Verlängerer dazwischenstecken muß. Allerdings rutschen damit die Träger auch weiter zur Seite (suboptimal für schmale Schultern).

Ich hoffe, der Text war für die eine oder andere hilfreich. :)

Kauft ihr häufiger Kreuzgrößen, weil es eure Größe nicht gibt?
Oder habt ihr andere Anmerkungen zum Thema?


Externer Link: 
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Bildquelle Bahnübergang: Bearbeitete Version eines Fotos von Melkom

Kommentare nach dem Jump.



  • Ich kaufe oft Kreuzgrößen, da meine Kreuzgröße 70C ist und somit im regulären Handel oft auch in Österreich günstig erhältlich ist. Da muss ich dann zwar das Band kürzen, aber wenn mich ein Modell wirklich von den Socken haut, dann nehme ich das in Kauf ;)

    Oder gerade jetzt habe ich auch ein Modell in 32C geordert, weil es in 30D nicht erhältlich ist. Aber es war sooo schön *angel*

    lg denocte
    My recent post Intimissimi bald im Online Shop
  • george
    Stimmt natürlich - zwischen 70 und 65 ist ja auch eine dieser "magischen Grenzen" ...

    (Meine) Bastelbereitschaft verhält sich direkt proportional zum Preis des BHs. Je günstiger der ist, desto kompromißbereiter bin ich.

    Wird man deine schööööne Neuerwerbung auf deinem Blog sehen können?!
    xD

Hey, ich bin george und schlecht darin, mich kurz zu fassen. Ich tummle mich mit multiplen Persönlichkeiten im Netz, einige kennen mich vielleicht unter meinem Terry Pratchett-Pseudonym. Zu meinen Hobbies gehört Nörgeln, Kaffeetrinken und Prokrastinieren. Mehr Persönliches gibt es im Jahresrückblick 2013 und auf meiner Vorstellungsseite. [x]