Für alle, die mit dem Busenfreundinnenvokabular nicht so vertraut sind: Als Brötchen wird gemeinhin das aus dem Körbchen quellende Brustgewebe bezeichnet, also der Teil, der sich über den Cuprand wölbt und unschön unterm T-Shirt abzeichnet. Mit dem hochrutschenden (weil zu weiten) Unterbrustband gehört das Brötchen zu den beliebtesten Paßformproblemen.
Ursprünglich geht der Begriff übrigens auf eine Formulierung der polnischen Brafitting-Bewegung zurück, die von den Gründerinnen des Forums busenfreundinnen.net einfach übersetzt worden ist. Von Übertragungen in einzelne Dialekte (Semmeln, Schrippen, Weckle etc.) ist mir bisher aber nichts bekannt. ;)
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Nun gilt das Brötchen als typisches Problem, das man mit ungefitteten BHs hat, die oft im Körbchen schlichtweg zu klein gewählt werden. Die Brust bleibt nicht wo sie soll und rutscht aus dem Cup, so daß man sich gezwungen sieht, seine Brüste nach zu großen Bewegungen ständig neu zu sortieren. Mit der Anschaffung gefitteter, also angepaßter BHs soll dem Brötchen der Garaus gemacht werden.
Leider kann es sein, daß der Sieg über das Brötchen nur ein vorläufiger ist und es *schwupps* eines schönen Tages plötzlich wieder da ist.
Die Rückkehr des Brötchens - mögliche Gründe:
Trägt man erst seit relativ kurzer Zeit passende BHs kann es sein, daß es zur sog. Brustmigration (ein weiterer Brafitting-Fachbegriff) gekommen ist. D.h. Brustgewebe, das bisher im Körbchen keinen Platz hatte und vom zu kleinen BH z.B. unter die Achseln gedrängt worden war, hat sich neu sortiert und ist zurückgewandert.
(Für alle, die jetzt kritisch die Spockaugenbraue hochziehen: Es gibt immer wieder Diskussion darüber, ob es sich bei der Brustmigration um einen empirisch belegbaren Vorgang oder einen Mythos handelt. Die Berichte von erfahrenen Real-Life-Brafitterinnen wie auch von neu gefitteten Frauen sprechen aber dafür, daß an der Geschichte was dran ist.)
Häufig unterliegt die Brustgröße auch einfach zyklusbedingten Schwankungen, d.h. sie erreicht während der Menstruation ihre kleinste Dichte und schwillt dann nach dem Eisprung in der zweiten Zyklushälfte auf ihre Maximalgröße an; oftmals beginnen sie dann auch zu schmerzen und zu spannen. Vielen Frauen fällt der Größenunterschied allerdings erst auf, wenn sie anfangen, passende BHs zu tragen. (Ebenso wie bspw. die Tatsache, daß ihre Brüste nicht exakt gleich groß sind.)
Je nachdem, wie groß der zyklusbedingte Größenunterschied ist, kann man dem Problem beikommen, indem man die Träger reguliert (längere Träger geben etwas mehr Platz im Körbchen frei als kürzere) oder indem man sich BHs in zwei Größen zulegt.
Gewichtsänderungen schlagen sich auch oft direkt in der Brustgröße nieder. Schon ein paar Kilo mehr oder weniger können eine Cupgröße ausmachen, besonders dann natürlich, wenn man sich sowieso schon an der oberen oder unteren Grenze der Größe bewegt(e).
Das ist nun bei mir der Anlaß meines heutigen Postings - als ich vor ein paar Wochen mein Bikinioberteil (bereits erwähnt in Schwitzen im Sommer - was tun?) aus der Schublade zog und mal wieder anprobierte, mußte ich zu meinem großen Entsetzen feststellen, daß es ganz formidable Brötchen zauberte. Irgendwann über den Winter mußte es mir zu klein geworden sein! Angesichts meines Plans, es vor allem als BH-Ersatz an heißen Tagen zu tragen, war ich natürlich extrem unerfreut. Als ich es aber vor wenigen Tagen noch mal versuchte, saß es plötzlich wieder wie angegossen. Noch mal Glück gehabt, wa?
Last but not least kann eine Änderung in der Brustgröße natürlich auch gesundheitliche Gründe haben. Wie lulamae ja bereits in ihrem Beitrag Eine persönliche Bitte geschrieben hat, ist es daher extrem wichtig, ein Auge darauf zu haben, ob die Brust sich verändert und - neben den obligatorischen Untersuchungen bei dem/der Gynäkologen/in - regelmäßig selbst zu tasten, ob alles ok ist!
(Wer gute Anleitungen dazu im Netz kennt oder entsprechende Tips hat - immer her damit!)
Wie ist das bei euch - stellt ihr im Lauf eures Zyklus Veränderungen in eurer Brustgröße fest? Oder war euch ein BH plötzlich - ohne ersichtlichen Grund - zu klein oder zu groß?.
EDIT | 12. September 2011:
Ein Beitrag bei den Busenfreundinnen hat mich gerade darauf aufmerksam gemacht, daß ich einen ganz banalen Grund für Brötchen vergessen habe - es kann auch sein, daß ein BH frisch angezogen paßt, nach einer Weile aber nach unten rutscht. Dadurch geht oben im Körbchen Volumen verloren - Brötchen entstehen.
Testen kann man das ganz einfach darüber, daß man die Bügel nach oben in die Brustfalte schiebt.
Falls der BH partout nicht bleibt wo er soll, geht die Fehlersuche los.
Mögliche Gründe ohne Anspruch auf Vollständigkeit:Der BH ist zu weit. Das Unterbrustband rutscht hinten hoch und vorne herunter.
Lösung: BH mit engerem Unterbrustband wählen.
Der BH ist zu eng. Das Unterbrustband sucht sich den Weg des geringsten Widerstands und rutscht in Taillenrichtung ab. Lösung: Erst mal mit Verlängerer austesten, ob es daran liegt. Beim nächsten Mal ggf. einen BH mit weiterem Unterbrustband kaufen.
Die Konstruktion ist für die Brustgröße nicht geeignet - große und schwere Brüste können einen BH nach unten drücken. Lösung: Sich von dem spezifischen Modell verabschieden und nicht traurig sein - es gibt noch sooo viele andere schöne BHs.
Der BH ist für jemanden mit einer größeren oder breiteren Brustbasis konzipiert. (Brustbasis = Fläche auf der die Brust angewachsen ist.) Die Bügel sind dadurch zu lang, reichen zu tief (Richtung Bauchnabel) und die Konstruktion rutscht immer wieder nach unten. Lösung: Siehe letzten Punkt.
1 comment
ich stelle da "bewebungen" fest und hab deshalb 2 BHs die ne Nummer größer sind und einen der größer ausfällt. aber der effekt ist nicht so groß, dass wirklich brötchen entstehen. ich glaube den unterschied nehm nur ich wahr. also an den großbrüstigen tagen fülle ich die nummer größer nicht 100%ig aus, fühl mich darin aber wohler.
migration hatte ich anfangs auch recht schnell, ich glaube schon nach 1-2 monaten. vielleicht war es auch umgewöhnung, auf jeden fall sprang es trotz gewichtsabnahme von 32f auf 30g/gg
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