D&D-Tip: Persönliche BH-Beratung in Hannover

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Donnerstag, 14. Juli 2011

Kleine BH-Träger-Kunde

Eines der mißverstandensten Bestandteile eines BHs sind seine Träger. Irrtümlicherweise wird oft angenommen, die Träger müßten das Gewicht der Brüste tragen - daher auch der Name. 

Man kann gar nicht oft genug betonen, wie falsch das ist!

Recyling: Von einem alten Semi-Multiway (Chantelle Senso) abgeschnittene
und mit zwei zusätzlichen Haken versehene Träger
Ein gut passender BH verteilt den größten Teil des Brustgewichts über die Körbchen und das Unterbrustband um den Körper herum, d.h. auch wenn man die Träger abstreift, sollte der BH einigermaßen dort bleiben wo er hingehört und nicht plötzlich in der Taille sitzen.
Man sagt an den Trägern sollten nur etwa 10-20% des Brustgewichts hängen.
Ich bin mir nicht sicher, ob das bei großen Brüsten (=Brüste über G-Cup) tatsächlich realistisch ist, aber den Ohne-Träger-Test kann man ja trotzdem durchführen.
Wer also unter einschneidenden Trägern und Muskelverspannungen leidet, sollte nicht in erster Linie zu schmalen Trägern die Schuld geben, sondern lieber noch mal hinterfragen, ob die BH-Größe stimmt und ob der Schnitt in sich genug Stabilität gewährt. 
Es gibt den Trend, statt dessen megabreite Träger zu verbauen oder zu Silikonpolstern für die Schultern zu raten. Im Einzelfall mag das hilfreich oder sinnvoll sein - in sehr vielen Fällen sind solche Maßnahmen jedoch nicht notwendig!

Träger ist also ein irreführender Name für die "shoulder straps" - sie sollten vielleicht lieber Former heißen. Tatsächlich ist ihre hauptsächliche Aufgabe, die vom Körbchen umschlossene Brust anzuheben und zu formen. Im Gegensatz zu trägerlosen Exemplaren sind normale BHs so konzipiert, daß ihre Cups von oben durch die Träger stabilisiert werden. Erst durch die Träger werden die Brüste angehoben und erhalten die gewünschte, meist abgerunde Form.

Eine weitere Aufgabe der Träger ist das Regulieren des Cupvolumens: 

Die meisten Frauen haben leicht asymmetrische Brüste, d.h. die eine Brust ist größer als die andere. BHs sollten grundsätzlich an die größere Brust angepaßt werden. Die Feinabstimmung kann man dann meist problemlos mit den Trägern vornehmen: An der kleineren Brust wird der Träger einfach stärker gekürzt als an der größeren.

Gleiches gilt für zyklusbedingte Größenschwankungen. Die Brustgröße schwankt bei vielen Frauen über die Länge ihres Zyklus hinweg. Manche Frauen tragen deshalb je nach Zyklusphase unterschiedliche BH-Größen. Manchmal reicht es aber schon, die Trägerlänge zu variieren und die Träger mal länger, mal kürzer zu tragen.

Wer seine BH-Träger immer auf maximaler Länge trägt, sollte unbedingt anhand der Bügelbreite (umschließen die Bügel das ganze Brustgewebe?!?) und anderer einschlägiger Merkmale prüfen (vgl. erster Passform-Check), ob die BH-Größe stimmt!
Gleiches gilt für Frauen, die die Träger immer sofort auf die kürzeste Einstellung stellen.

Das heißt selbstverständlich nicht, daß es generell nicht vorkommen kann, daß Träger zu kurz oder zu lang sind. Zu lange/kurze Träger sind nur ein beliebter Trick um ein zu kleines/großes Körbchen passend zu schummeln.

Je nachdem wie groß die Brüste sind, ist es wichtig, darauf zu achten, daß die BH-Träger nicht allzu elastisch sind - geben die Träger zuviel nach, wippen die Brüste bei Bewegungen zuviel mit. Häufig ist das Problem so gelöst, daß die Träger zweigeteilt sind - das Material vorne ist unelastisch und der verstellbare Teil hinten ist flexibel. Völlig unelastische Träger wären vermutlich ziemlich unbequem. 
Der Nachteil an dieser Aufteilung ist jedoch, daß die Träger weniger regulierbar sind als nicht-zweigeteilte Lösungen, sie also für manche Frauen zu kurz, für andere zu lang sind.
Im zweiten Fall kann man die Träger notfalls einfach kürzen. Verlängern ist leider deutlich aufwendiger, weil man ein Trägerteil ersetzen muß.

Kleiner DIY-Exkurs:

Theoretisch kann man Träger auch einfach ganz austauschen, z.B. indem man die ursprünglichen Träger abtrennt und neue annäht, oder indem man die ursprünglichen Träger so abschneidet, daß man aus dem Restträger eine Schlaufe nähen kann, durch die man wiederum die Haken abnehmbarer Träger steckt. So kann man einen BHs mit mehreren Trägerfarben tragen und so Spaghetti-Top/Träger-Kleid kompatibel machen.
Hier z.B. mit den oben gezeigten Trägern an einem ASDA-George-BH zu bewundern:

Abnehmbare Träger bekommt man z.T. auch im Fachhandel, z.B. von Gold Zack/Prym (Nähbedarf) oder von Hunkemöller... Leider dominieren aus unerfindlichen Gründen diese Silikondinger den Markt, so daß es vielleicht schlußendlich doch einfacher ist, alte BHs zu schlachten oder sich nach Bastelbedarf umzusehen.


Habt ihr Probleme mit zu kurzen/zu langen/einschneidenden Trägern?

Und an die BH-Tunerinnen unter euch:
Habt ihr schon mal Träger ausgetauscht? 




Hey, ich bin george und schlecht darin, mich kurz zu fassen. Ich tummle mich mit multiplen Persönlichkeiten im Netz, einige kennen mich vielleicht unter meinem Terry Pratchett-Pseudonym. Zu meinen Hobbies gehört Nörgeln, Kaffeetrinken und Prokrastinieren. Mehr Persönliches gibt es im Jahresrückblick 2013 und auf meiner Vorstellungsseite. [x]

1 comment

27. Juli 2016 um 09:33

Also ist das völlig okay, das man bei Trägern, wenn sie auf der kleinsten Stufe eigestellt sind immer von den Schulter rutschen? oder so locker sind das da locker ein Tennisball auch noch zwischenpasst? Ich finde eigentlich nicht, wieso machen die Hersteller, die sonst doch bei Kleidern immer so schön darauf bedacht sind, das diese bei großen Frauen nicht mal ganz über den Po gehen, um Material zu sparen, so lang? wenn man die maximallänge nutzt, dann müssten meine Brüste irgentwo beim Bauchnabel wohnen. Was soll der Quatsch?

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