... würde ich mir meine Kleidung auf den Leib schneidern lassen.
Das ist jetzt vermutlich eine typische Busenfreundinnen-Floskel, aber mal ehrlich: Sich nicht mehr rumärgern zu müssen mit Konfektionsgrößen oder einer Nähmaschine (was zugegeben auch eine Möglichkeit wäre...) - wär das nicht wirklich superkalifragilistischexpiallegetisch?! [Und bevor ihr fragt: Nein, der Beitrag ist keine Antwort auf eine Challenge, diesen Begriff irgendwie unterzubringen. Mir war nur gerade so... Es ist Herbst, es ist Sonntag, mal wieder Mary Poppins gucken wäre doch schön.]
Nun traf es sich, daß ich kürzlich ein bißchen was aus dem Leben einer Maßschneiderin/Designerin mitbekommen habe und feststellen mußte: Offensichtlich sehen die meisten Menschen, die wirklich Schotter haben, das ganz anders.
Zum einen, weil auch an ihnen die moderne Massenproduktion nicht vorbeigegangen ist. Das heißt, der Preis, den man für ein maßangefertigtes Kleidungsstück verlangen darf, orientiert sich nicht an den Löhnen wie man sie hierzulande erwarten würde, sondern muß billiger sein als eigentlich leistbar ist.
Zum anderen entscheiden sich viele, die die freie Wahl hätten, gegen die Maßschneiderei und für Designerware von der Stange. Damit werden Label und Image als Auswahlkriterien über die Passform gesetzt. Und auch über Individualität.
Zum anderen entscheiden sich viele, die die freie Wahl hätten, gegen die Maßschneiderei und für Designerware von der Stange. Damit werden Label und Image als Auswahlkriterien über die Passform gesetzt. Und auch über Individualität.
Eigentlich ist es ein bißchen verrückt...
Wie dem auch sei, hier ein kleiner Einblick in die Arbeit einer Münchener Designerin, die - wie ich finde - ganz großartige Sachen macht. (Ich stehe einfach total auf so 20er Jahre-Chic!)
Wie dem auch sei, hier ein kleiner Einblick in die Arbeit einer Münchener Designerin, die - wie ich finde - ganz großartige Sachen macht. (Ich stehe einfach total auf so 20er Jahre-Chic!)
Ich hab nicht so wirklichen Einblick in die DesignerInnen-Szene, aber mir scheint die Kombination aus Maßschneiderei und eigener Kollektion schon ziemlich sinnvoll zu sein. (Vorsicht, es folgt ein seltsamer Vergleich:) Bei einer TättowiererIn würde man sich ja auch das Portfolio angucken um zu sehen, ob man ähnliche ästhetische Vorstellungen hat... Danach könnte man dann eine Kleidung auswählen, die sowohl dem eigenen Geschmack entspricht als auch optimal paßt.
Vielleicht habt ihr auch davon gelesen, daß Christina Hendricks sich mal beschwert hat, daß zwar alle ihre Figur loben, aber sie Probleme hat, passende Designerkleider für offizielle Anlässe zu finden. Selbe Geschichte! Es steht ja zu befürchten, daß die teuren Stücke genau wie die Billigteile der Textilketten in Niedriglohnländern produziert werden... und dann passen sie noch nicht mal. Und ob es sich dann immer um so einen exorbitant großartigen Entwurf handelt, darüber läßt sich ja auch streiten. (Ich bin allerdings absolut für den berüchtigten Björk-Schwan!) Was spräche also dagegen, zu den Oscars, Emmies und Palmen keine großen Namen sondern eine Maßanfertigung nach eigenen Vorstellungen zu tragen?! Ich versteh es nicht!
Vielleicht ist das Massenkultur strikes back - Rache der Konfektionsgrößen oder so. Befremdlich ist es jedenfalls, daß alle, ob reich oder weniger betucht (jaja, blöder Wortwitz), gleichermaßen unter den Zwang des Normkörpers stellt. Da soll noch mal einer sagen, Kapitalismus führe nicht zu größerer Egalität. Ha!
Ursprünglich war es mal so, daß sich viele Menschen hierzulande nur ein paar Schuhe und zwei Sets Kleidung (für werk- und feiertags) leisten konnte - und die wenigsten sich beim Schneider in die aktuelle Mode kleiden ließen. Dann kam, hurra hurra, der (post)fordistische Kapitalismus und seither schwelgen (wenigstens) wir BewohnerInnen der westlichen Industriestaaten in saisonalen Konsumgütern... die einen kaufen dann halt bei Versace und die anderen bei H&M. (Es sei denn die kooperieren gerade miteinander. ;-)) Aber halt immer vonna Stange. Super oder?
Zum Schluß noch die obligatorische Frage:
Seid ihr eher artig oder eher eigen?
(Jetzt so stiltechnisch)
Bildquelle: artigundeigen.com |
http://en.dawanda.com/shop/ArtigundEigen
ARTIG & EIGEN | Öffnungszeiten ab November 2011 | |
Thierschstraße 42 | Montag | Nach Terminvereinbarung |
D-80538 München Lehel | Dienstag–Freitag | 11:00–18:00 Uhr |
Tel: 089 55264224 | Samstag | 11:00–16:00 Uhr |
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